eGK vergessen: Aggressiver Kunde stiehlt Antibiotikum

Am Freitagnachmittag kam der 21 Jahre alte Mann in die Apotheke. Bereits zuvor hatte er das Antibiotikum zum Spritzen bestellt, später jedoch wieder stornieren lassen. Da er es in keiner anderen Apotheke habe bekommen können, sei er wieder gekommen, sagt Gremme. Die Apothekerin wies ihn darauf hin, dass er bei der Abholung seine Versichertenkarte mit dem E-Rezept mitbringen müsse.

Aggressivität und Beleidungen

Als er kam, habe er diese nicht vorzeigen könne. Der Mann reagierte darauf schon aufgebracht. Er wollte das Medikament anschauen, um sicher zu gehen, dass es das richtige sei. Diesen Moment nutzte der Mann aus, schnappte sich das Arzneimittel und rannte weg. Gremme ging ihm mit einer Angestellten hinterher.

Vor der Apotheke sei er aggressiv geworden, habe herumgeschrien und die Inhaberin beleidigt. „Wir konnten nur mit Hilfe eines Passanten erreichen, dass ihm die Packung aus der Hand gefallen ist“, sagt Gremme. Zwischenzeitlich hätten die verbliebenen Angestellten in der Apotheke die Polizei informiert. Die Beamten stellten den Mann kurz darauf und entließen ihn wieder.

„Wir waren hier alle fix und fertig“, sagt die Apothekerin. „Das habe ich alles so noch nicht erlebt. Zwischendurch habe ich überlegt, ob ich nur noch Dienst über die Klappe mache für den Rest des Tages.“ Denn die Inhaberin fürchtete, dass er mit der gleichen Aggressivität zurückkomme, um sein Arzneimittel abzuholen.

Etwa eine Stunde später sei sein großer Bruder gekommen und habe das Arzneimittel geholt. „Er hat sich bei uns für seinen kleinen Bruder entschuldigt.“