Apotheker Alaa Khattam hat am 1. September seine zweite Filiale übernommen. Neben der Bahnhof-Apotheke in Schopfheim und der Apotheke am Bahnhof in Bad Krozingen führt er seit Anfang September noch eine weitere Filiale im benachbarten Albbruck: Die bisherige Albtal-Apotheke wird dort in Bahnhof-Apotheke umbenannt.
Den Plan zu expandieren habe er schon länger im Hinterkopf gehabt. Als er dann ein Angebot für die Apotheke in Albbruck bekam, zögerte er nicht lange. „Ich bin Apotheker aus Leidenschaft. Ich mache meinem Beruf sehr gerne“, erklärt Khattam. Er könne sich auch vorstellen, irgendwann auch eine dritte Filiale zu eröffnen. „Jeder tut, was er kann“, sagt er.
Khattam blickt der Zukunft der Branche zwar grundsätzlich optimistisch entgegen, sieht aber zugleich deutliche Herausforderungen, vor allem durch den Mangel an Fachkräften und Nachwuchs. In der neuen Filiale konnte er einige Mitarbeitende übernehmen, während andere bereits in den Ruhestand gegangen sind. „Es ist eine große Herausforderung, ein Team aufzubauen“, betont der Apotheker.
Derzeit suche er aktiv nach neuem Personal. Auch deshalb liege ihm die Nachwuchsförderung besonders am Herzen. „Um dem Fachkräftemangel im Apothekenbereich wirksam entgegenzuwirken, braucht es nicht nur Planung, sondern konkrete, gelebte Maßnahmen“, betont er. Daher lege er einen Fokus auf die Ausbildung und Förderung von Praktikantinnen und Praktikanten. „Wir nutzen unsere Kapazitäten bestmöglich aus, um jungen Menschen praktische Einblicke in den Apothekenalltag zu ermöglichen.“ Gut über den Beruf reden, lautet sein Motto.
Der Personalmangel sei aber nicht die einzige Herausforderung, die den Apotheken zusetze: Auch die überbordende Bürokratie mit ihren komplexen Vorschriften und der aufwendigen Dokumentation sei ein wichtiges Thema. Das raube seinen Mitarbeitenden viel Zeit.
Den ausländischen Rx-Versand sieht Khattam kritisch und erklärt: „Der deutsche Markt muss sich rentieren.“ Er betont, dass für die Betriebe in Deutschland keine anderen Bedingungen gelten dürften als für ausländische Unternehmen, um die Arbeitsplätze im Gesundheitswesen nicht zu gefährden.
Die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen finde der Inhaber grundsätzlich gut. „Die Maßnahmen im Koalitionsvertrag können stabilisieren, aber das allein wird noch nicht reichen.“