Um Unterbrechungen im Zahlungsverkehr zu vermeiden, sollen Apothekeninhaber:innen „sofort handeln“, so die Forderung in einem angeblichen Schreiben der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank). „Hier handelt es sich um Betrug“, stellt die Bank klar.
Im Schreiben heißt es: „Ab Oktober 2025 treten europaweit bedeutende Änderungen im Zahlungsverkehr in Kraft, die sowohl die Schnelligkeit von Überweisungen als auch die Sicherheit im Online-Banking deutlich verbessern werden.“ Ziel dieser Neuerungen sei es, Zahlungen künftig innerhalb weniger Sekunden abzuwickeln und gleichzeitig Betrugsversuche wirksamer zu verhindern.
Damit Inhaber:innen auch weiterhin alle Bankdienstleistungen ohne Einschränkungen nutzen können, sei es erforderlich, dass „Sie bis spätestens 01.09.2025 Ihre Kundendaten verifizieren und die aktualisierten Geschäftsbedingungen lesen und bestätigen“, fordert die Bank angeblich. „Detaillierte Informationen zu den Änderungen erhalten Sie im Anschluss an die Verifizierung“, heißt es weiter.
Dann folgt ein „wichtiger Hinweis“: Bitte sofort handeln! Inhaberinnen und Inhaber sollen die Verifizierung umgehend durchführen, „um Unterbrechungen im Zahlungsverkehr zu vermeiden“, heißt es. Und zum Verifizierungsablauf: „Bitte nutzen Sie die Kamera Ihres Smartphones, um die untenstehende Datenmatrix zu scannen und die gesicherte Verifizierungsseite aufzurufen.“ Während dieses Vorgangs seien keine weiteren Schritte erforderlich.
Eine betroffene Inhaberin wandte sich bereits an einen Mitarbeiter der Apobank. „Uns wurde bestätigt, dass es sich hierbei um einen erneuten Betrugsversuch handelt“, berichtet sie. „Ich möchte möglichst viele Kolleginnen und Kollegen davor warnen.“
Schon im Mai geriet Apobank in das Visier von Betrügenden. Die Kriminellen hatten damals nicht nur mit Phishing-Mails und -Briefen versucht, an die Daten der Apotheken zu kommen. „Wir sind Opfer des Angriffs geworden und werden seit vergangener Woche ständig auf mehreren Handynummern angerufen, haben 20 Anrufe am Tag“, sagte Matthias Kunze-Düker, Geschäftsführer bei den Conceptapotheken in Peine. Die Masche sei „unglaublich professionell“ gewesen. Daraufhin wurden Konten von Betroffenen vorsorglich zeitweise gesperrt.