Arzneimittelfälschungen

Angelhaken in der Hose

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Drastische Mittel gegen ein ernstes Problem: Das deutsche Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit (ISG) setzt in seiner ersten Kampagne gegen Arzneimittelfälschungen auf einen Überraschungseffekt - in Form eines Angelhakens in der Hose: „Bei sexuellen Funktionsstörungen: Angeln Sie sich keine Arzneimittelfälschungen.“

Medikamente gegen erektile Dysfunktion oder vorzeitige Ejakulation (Ejaculatio praecox) seien aufgrund der vergleichsweise hohen Originalpreise besonders häufig von Produktpiraterie betroffen, begründet das ISG seine Kampagne. Etwa ein Drittel der Anrufer, die bereits Potenzmittel eingenommen haben, fragten nach günstigeren Bezugsquellen und deren Seriosität, sagte eine ISG-Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Zudem trauten sich viele Betroffene nicht, ihre Probleme in einer Apotheke anzusprechen, und bestellten lieber im Internet.

Etwa jedes zweite im Internet angebotene Medikament sei gefälscht, warnt ISG. Mit der Kampagne, die am 1. Mai startete, will der Verein die Patienten auf das Risiko aufmerksam machen. Offizin- und zertifizierte Versandapotheken sowie Arztpraxen können kostenlos Poster und Broschüren bestellen. Im Herbst will ISG den Angelhaken durch ein neues Motiv ersetzen.

Das ISG wurde 1999 gegründet; nach eigenen Angaben ist der Verein bundesweit die erste Anlaufstelle für Hilfesuchende bei sexuellen Störungen.

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