AIDS-Medikamente

Abbott unter Druck

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Der US-Pharmakonzern Abbott steht wegen seiner Patentpolitik bezüglich der hitzebeständigen Variante seines AIDS-Medikaments Kaletra unter Druck. Erst vor wenigen Monaten hatte das Unternehmen auf die Ankündigung der thailändischen Regierung, das Präparat wegen gescheiterter Preisverhandlungen mit dem Hersteller unter Zwangslizenz selbst herzustellen, mit der Zurücknahme seines Registrierungsantrags reagiert. Nun hat der Konzern das Land auch bei seiner pädiatrischen Version außen vorgelassen.

Ende Juli hatte Abbott angekündigt, die Zulassung einer niedrig dosierten Version des AIDS-Medikaments bei der US-Behörde FDA und der euroäischen EMEA zu beantragen. An die thailändischen AIDS-Patienten wurde erneut nicht gedacht. Der Betroffenenverband Act-Up Paris hatte mit Pressemitteilungen, Aktionen sowie der Website www.abbottsgreed.com öffentlich auf diesen Missstand aufmerksam gemacht und sogar die Konzern-Website attackiert.

Nun scheint sich Abbott dem öffentlichen Druck doch noch zu beugen. Eine Sprecherin versicherte gegenüber der Aktionsgruppe, es gäbe Pläne, die pädiatrische Version in Thailand zuzulassen. Außerdem wolle man weiterhin mit der thailändischen Regierung über den Vertrieb von Aluvia, der Kaletra-Marke für rund 150 Schwellen- und Entwicklungsländer, verhandeln. Thailand hatte im März die Preisverhandlungen mit Abbott für gescheitert erklärt und das Patent ausgesetzt. In Thailand sind 500.000 Menschen an AIDS erkrankt; 20.000 erhalten Kaletra. Im April hatte Abbott dann in Absprache mit der Weltgesundheitsorganisation für Entwicklungsländer und Hilfsorganisationen den Jahrestherapiepreis je Patient auf 1000 Euro festgesetzt.

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