Shop Apotheke, DocMorris & Co.

Versender-Apps: Bis zu 15 Euro Aufpreis für OTC

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Berlin -

Versender wie Shop Apotheke oder DocMorris locken mit exklusiven App-Rabatten, die nicht nur für verschreibungspflichtige Medikamente, sondern auch für OTC- und Freiwahlprodukte gelten. Auf diese Weise sollen möglichst viele Kund:innen ihr Sortiment direkt über die App bestellen. Eine Recherche des Südwestrundfunks (SWR) zeigt, dass Kund:innen für frei verkäufliche Präparate in den Apps oft mehr zahlen als auf den Webseiten der Versender – die Unterschiede können bis zu 15 Euro betragen.

Der SWR hat dafür die Preise mehrerer großer Versender miteinander verglichen, darunter Shop Apotheke, DocMorris, medpex, Aponeo und Medikamente-per-Klick. Im Fokus standen gängige frei verkäufliche Präparate wie Magnesium Diasporal, Priorin-Kapseln oder Orthomol Immun.

Das Ergebnis: Während die Produkte bei den meisten Anbietern in der App teurer waren, zeigte sich bei Medikamente-per-Klick kein Unterschied zwischen App und Webseite.

Kundschaft soll Apps nutzen

Handelsexperte Andreas Kaapke erklärte gegenüber dem SWR: „Eine App kann man wie einen zusätzlichen Vertriebskanal interpretieren. Ein Vertriebskanal ist frei in der Preissetzung. Und wenn sich das von anderen Vertriebskanälen unterscheidet, ist das eine Managemententscheidung – Angebot und Nachfrage.“

Ziel sei es, Kunden zu gewinnen und zu binden. „Hat der Kunde erst einmal eine Apotheken-App auf dem Smartphone, schaut er sich nicht mehr so intensiv nach Preisvergleichen um. Bei schneller Bestellung schlägt Bequemlichkeit den Preis. Drei Klicks und es ist gemacht. Dann ist der Preis plötzlich nicht mehr so wichtig.“

Unterschiedliche Begründungen für Preisabweichungen

Shop Apotheke teilte dem SWR mit: „Je nach Zugriffsweg – etwa über unsere App, unseren Webshop oder externe Portale – können sich Preise unterscheiden. Das hängt unter anderem mit verschiedenen Rahmenbedingungen und Analyse des (anonymisierten) Nutzerverhaltens in den jeweiligen Kanälen zusammen.“

Aponeo erklärte: „Grundsätzlich gelten im Webshop und in der App identische Preise. In Einzelfällen kann es jedoch durch laufende Preisänderungen und die damit verbundene Synchronisierung zu kurzfristigen Abweichungen kommen. Diese Unterschiede sind nicht beabsichtigt, sondern rein technischer Natur und gleichen sich in der Regel sehr schnell wieder an.“

Der SWR weist zudem darauf hin, dass Medikamente über Preisvergleichsportale wie Medizinfuchs oder Medipreis oft noch günstiger zu bekommen sind – teils sogar beim gleichen Anbieter. Wer jedoch auf die App setze, entscheide sich meist für Schnelligkeit und Bequemlichkeit, nicht aber für den besten Preis.

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