AMNOG-Folgen

Trümper: Großhandel schultert Sparbeitrag

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Die Apotheker beschweren sich, dass sie vom Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) zu stark belastet werden. Vertreter der schwarz-gelben Koalition haben inzwischen eine Überprüfung angekündigt, ob der Großhandel seinen Sparbeitrag in zu großem Umfang an die eigenen Kunden weitergereicht hat. Aus Sicht des Großhandelsverbands Phagro ist das nicht der Fall: In den ersten vier Monaten sei die Marge der Mitgliedsunternehmen um 67 Millionen Euro gesunken, teilte der Verband heute mit. Bis zum Jahresende würden die Großhändler somit ihren Sparbeitrag von 200 Millionen Euro erbringen.

Die Apotheker hatten moniert, dass die Großhändler ihre Belastung aus dem AMNOG durchgereicht hätten. Einige Lieferanten hätten die Konditionen sogar um mehr als 0,85 Prozentpunkte gekürzt. Um diesen Wert wurde zum Jahreswechsel die Marge der Großhändler gesenkt, um die Krankenkassen zu entlasten.

Der Phagro fühlt sich für die schwierige wirtschaftliche Situation der Apotheken nicht verantwortlich. Vielmehr habe sich die eigene Ertragslage in den vergangenen Jahren fortlaufend verschlechtert. „Seit der Halbierung der Großhandelsspanne im Jahr 2004, der Einführung des Großhandelsabschlags 2011 und der Änderung der Arzneimittelpreisverordnung zum 1. Januar 2012 ist die Großhandelsmarge im verschreibungspflichtigen Bereich stetig gesunken“, klagt Phagro-Chef Dr. Thomas Trümper. Vor diesem Hintergrund sei es nur logisch, dass Sparmaßnahmen, die der Großhandel leisten müsse, zwangsläufig auch die Apotheken belasteten.

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