Erst Börsengang, dann Corona-Krise

PharmaSGP: Warten auf Besserung

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Berlin -

Bei PharmaSGP ist nach wie vor Krise. Die Umsätze lagen auch im zweiten Quartal deutlich unter Vorjahr; wenigstens lief es ein bisschen besser als in den ersten drei Monaten. Nun hofft das Management auf eine Erholung der OTC-Märkte im zweiten Halbjahr, auch die Übernahme von Baldriparan und Spalt soll den Befreiungsschlag bringen.

Mit 26 Millionen Euro lag der Umsatz im ersten Halbjahr 22 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Das zweite Quartal war mit 14 Millionen Euro (minus 18 Prozent) nur wenig besser als das erste (12 Millionen Euro, minus 26 Prozent), aber immerhin zogen die Erlöse im direkten Vergleich wieder an. In Deutschland, dem wichtigsten Markt mit einem Anteil von 69 Prozent am Umsatz, war die Entwicklung sogar noch schlechter als in Italien, Österreich und anderen Ländern. Das operative Ergebnis (Ebitda) lag mit 6 Millionen Euro 39 Prozent unter Vorjahr.

Laut Management war das Halbjahr noch geprägt durch die Covid-19-Pandemie, insbesondere durch Lockdowns bis ins zweite Quartal hinein. „Flächendecke Lockdowns haben unsere Zielmärkte stark getroffen, was unter anderem zu weniger Frequenz in den Apotheken führte“, erläutert CEO Natalie Weigand.

Für das zweite Halbjahr rechnet sie mit einer Erholung der OTC-Märkte und sieht auch für die weitere Zukunft deutliche Wachstumschancen: „Wir haben die schwierige Zeit genutzt und unsere Plattform durch den Kauf eines Produktportfolios mit vier ikonischen Marken strategisch erweitert. Mit Baldriparan, Formigran, Spalt und Kamol haben wir vier sehr bekannte und beliebte Marken in unsere Plattform aufgenommen. Dadurch konnten wir unsere Kategorie ‚Health Brands‘ weiter ausbauen und um neue therapeutische Gebiete erweitern: Mit Formigran, Spalt und Kamol bedienen wir die wichtige Schmerz-Kategorie. Mit Baldriparan haben wir die Nummer 1 für natürliche Schlafmittel in Deutschland erworben.“

Außerdem habe man durch den Zukauf fünf neue Märkte im europäischen Ausland erschlossen, ergänzt CFO Michael Rudolf. „Mit der Schweiz, Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei sind wir nun in insgesamt elf Ländern tätig und konnten unsere Internationalisierung vorantreiben. Durch unsere Plattform haben wir die Möglichkeit, das Potenzial der Produkte optimal zu nutzen. Aufgrund unseres effektiven D2C-Marketings können wir den Umsatz steigern und durch die Integration in unser effizientes Geschäftsmodell Kostenoptimierungen erzielen.“

Wesentlicher Faktor für die Gesamtentwicklung in diesem Jahr sei der weitere Verlauf der Covid-19-Pandemie. In München geht man davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte keine erneuten negativen Auswirkungen auf die für die PharmaSGP relevanten OTC-Märkte in Europa gibt. Aufgrund der Erweiterung des Produktportfolios hat der Vorstand die Prognose erhöht: Erwartet wird nun ein Umsatz zwischen 60 und 65 Millionen Euro. Für die bereinigte Ebitda-Marge wird im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 ein Anstieg auf 27 bis 31 Prozent erwartet. Weitere mögliche Übernahmen sind in der Prognose nicht berücksichtigt.

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