Umzug nach Berlin

Pfizer will näher an die Politik

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Die Verlagerung der Deutschland-Zentrale des weltgrößten Pharmaherstellers Pfizer von Karlsruhe nach Berlin hat offenbar auch politische Gründe: Deutschland-Chef Dr. Andreas Penk sagte in einem Interview mit dem Tagesspiegel, man wolle „näher an den Akteuren des Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik sein.“ Bislang hatte Pfizer die Verlegung von 500 der rund 650 Arbeitsplätze mit der wachsenden Bedeutung der Hauptstadt als Standort für Pharmaunternehmen begründet. Offenbar soll aber nicht nur der Kontakt zu den anderen ansässigen Herstellern gestärkt werden.

Auf die Frage des Tagesspiegels, ob Pfizer die Deutschland-Zentrale nach Berlin verlege, um mehr Einfluss zu nehmen, antwortete Penk frei heraus, man suche die Nähe, „um den Dialog über die Gesundheit noch intensiver zu führen.“ Das Problem in Deutschland sei, dass Innovationen zu wenig geschätzt würden. Darum müsse Pfizer stärker kommunizieren, was ein Medikament wert sei und wie es finanziert werden könne, erklärte Penk die Strategie des Unternehmens. Die Chancen für einen „konstruktiven Dialog“ stehen laut Penk gut, das Umfeld habe sich positiv verändert.

Der Tagesspiegel fragte Penk auch nach einer Einschätzung zum Internethandel mit Medikamenten. Unter den vermehrt auftretenden Arzneimittelfälschungen aus dem Internetversand ist das Pfizer-Potenzmittel Viagra ein beliebtes Produkt. Penk machte sich im Interview für den herkömmlichen Vertriebsweg stark: „Ich halte die Beratung durch den Arzt und den Kauf von Medikamenten in der Apotheke noch immer für den sichersten Weg.“

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