Kommentar

Papierkügelchen aus der 2. Reihe

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Einen Tag vor der Veröffentlichung der eigenen Quartalszahlen liegen die Nerven beim Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio offenbar blank: Unter der Überschrift „Marktöffnung bedeutet keine Apothekenschließungen: ABDA-Funktionäre blicken nicht über die Grenzen“ schießt Pressesprecher Rainer Berghausen gegen die Standesvertretung der eigenen Kunden. „Seit der Steinzeit ist es so, dass derjenige, der sich Veränderungen verweigert, von der Entwicklung überholt wird", erinnert der Pressesprecher.

Wie Berghausen auf das Thema Apothekenschließungen kommt, erschließt sich aus dem Pressetext nicht. Anscheinend ist man in Stuttgart beleidigt darüber, dass die ABDA-Spitze Celesio keine Besuche abstattet: „Celesio bietet regelmäßig Interessengruppen an, sich vor Ort ein eigenes Bild über die Lage der Apotheken in England zu machen. Der Austausch hilft, das Beste aus jedem System zu erkennen und dies zu nutzen. Leider läuft unser Angebot zum Dialog bei der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ins Leere, denn einzig die Führungsriege dieser Spitzenorganisation folgt unserer Einladung nicht“, so Pressesprecher Berghausen. „Information scheint unerwünscht.“

Fest steht, dass die Celesio-Aktie seit Montag von über 26 auf rund 21 Euro gefallen ist. Das Spucken von Papierkügelchen aus der zweiten Reihe wird kaum helfen, die eigene Bilanz aufzuhübschen.

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