Opella bekommt eine neue Deutschlandchefin: Jennifer Cerny wird zum 1. Oktober neue Geschäftsführerin der OTC-Sparte von Sanofi. Sie übernimmt die Position von Dr. Theresa von Fugler, die den Konzern Ende September auf eigenen Wunsch verlässt.
Cerny ist seit mehr als 25 Jahren für die OTC-Sparte tätig: Seit 1998 arbeitete sie für Boehringer Ingelheim im Bereich Marketing/Vertrieb in unterschiedlichen Märkten, darunter in Europa sowie Süd- und Ostasien. Nach der Übernahme des Geschäftsbereichs durch Sanofi betreute sie die Integration der Marken; aktuell leitet sie die Bereiche Commercial EULA (Europe and Latin America) und European Partner Markets. Sie verfügt über einen Bachelor of Arts in Economics & Management und Spanish sowie einen Master of Business Administration mit Fokus Finance.
„Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit freue ich mich auf die neue Rolle und bedanke mich für das Vertrauen“, so Cerny. „Mit unserem großartigen Team werden wir das Wachstum von Opella, unsere operative Exzellenz und unseren nachhaltigen Geschäftserfolg weiter vorantreiben. Gemeinsam mit unseren Geschäftspartner:innen werden wir unsere Stärke nutzen und dafür sorgen, dass Menschen die Gesundheitslösungen bekommen, die sie verdienen. Aus Deutschland heraus leisten wir damit einen wichtigen Beitrag zu unserer Vision, das beste Unternehmen für Fast Moving Consumer Healthcare in und für die Welt zu werden, um Selfcare einfach zu machen. So, wie es sein sollte.”
Fugler war seit 2021 für die Sparte verantwortlich. In der Geschäftsführung von Nattermann, so die offizielle Firmierung von Opella in Deutschland, sind außerdem Andrea Lesemann (Finanzen) und Julian Weiske (Standort Köln).
Zu den wichtigsten OTC-Marken von Sanofi hierzulande gehören Thomayprin bei Kopfschmerzen, Dulcolax und Laxoberal bei Verstopfung, Buscopan bei Bauchschmerzen sowie Mucosolvan bei Husten. Mit dem Antiallergikum Allegra ist dem Team zuletzt ein erfolgreicher Launch gelungen. Mit Umsätzen von 264 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (rAVP) war Sanofi im vergangenen Jahr laut Insight Health die Nummer 7 in den deutschen Apotheken.
Bereits 2019 hat Sanofi das OTC-Geschäft auf den Prüfstand gestellt; damals wurden die Marken Boxagrippal und Heumann-Tee an Angelini verkauft. Später gingen erst Silomat, Bronchoforton und Frubiase und dann weitere OTC-Marken wie das Antistax-Sortiment an Stada.
Zuletzt hatte der Konzern einen Partner an Bord geholt. Der Investmentgesellschaft Clayton Dubilier & Rice (CD&R) gehören jetzt 50 Prozent an Opella, Sanofi hält weiter 48,2 Prozent. Die restlichen 1,8 Prozent gingen an die staatliche Investitionsbank. Der Pharmakonzern hat insgesamt einen Nettoerlös in bar von rund 10 Milliarden Euro erhalten und will sich komplett auf den Bereich der innovativen Arzneimittel und Biopharmazeutika spezialisieren.
Opella hat seinen Hauptsitz in Frankreich, beschäftigt über 11.000 Mitarbeiter und ist in 100 Ländern mit 13 Produktionsstandorten sowie vier Wissenschafts- und Innovationsentwicklungszentren tätig. Opella ist nach eigenen Angaben der drittgrößte Anbieter weltweit im Markt für rezeptfreie Medikamente sowie Vitamine, Mineralien und Nahrungsergänzungsmittel und versorgt weltweit mehr als eine halbe Milliarde Verbraucher.

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