Aktuell geht der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) vor dem Landgericht Berlin (LG) gegen die Terminbuchungsplattform Doctolib vor. Die Verbraucherschützer werfen dem Anbieter vor, gesetzlich Krankenversicherte zu benachteiligen. Doctolib verteidigt sich.
Doctolib unterstützt Patient:innen laut eigenen Angaben dabei, an die Arzttermine zu kommen. Basis sei die Verfügbarkeit von Terminen und die örtliche Distanz. „Ist ein Privattermin schneller verfügbar oder näher gelegen, wird er ebenfalls angezeigt, weil diese Option grundsätzlich auch gesetzlich Versicherten zur Verfügung steht.“
Das Buchungssystem respektiere das gesetzliche Wahlrecht aller Versicherten zwischen Kassen- und Privatbehandlung, betont das Berliner Unternehmen. Man zeige die Ergebnisse transparent an, Patient:innen behalten die volle Entscheidungsfreiheit, heißt es weiter. Privatsprechstunden seien klar als solche gekennzeichnet. „Sowohl unsere Suchmaske als auch die Filterfunktion entsprechen den Vorgaben des SGB V.“
Transparenz und Benutzerfreundlichkeit seien dabei wichtigste Voraussetzungen. „Als führendes Healthtech-Unternehmen Europas entwickeln wir digitale Lösungen für beide Seiten des Gesundheitssystems: leistungsfähige Software für Praxen und medizinische Einrichtungen sowie eine intuitive App, der bereits über 25 Millionen Patient:innen in Deutschland vertrauen.“ Über die Terminvergabekriterien entschieden die Praxen selbst.
Nach der Klage des VZBV könnten nun Anpassungen folgen: „Wir nehmen die aktuellen Bedenken zur Darstellung von Terminen sehr ernst und arbeiten kontinuierlich daran, unsere App für Patientinnen und Patienten im Sinne aller Beteiligten weiterzuentwickeln. Der offene Dialog mit Institutionen ist dabei ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit“, betont ein Plattform-Sprecher abschließend.
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