Großhandelsbestellung

IfH: Direktbezug kostet mehrfach

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Bestellen Apotheken Arzneimittel direkt bei den Pharmaherstellern, kommt sie das unter Umständen teuer zu stehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Handelsforschung (IfH) im Auftrag des Bundesverbandes des pharmazeutischen Großhandels (Phagro). Den Kölner Gutachtern zufolge werden pro Großhandelsbestellung Produkte von 7 bis 15 Herstellern ausgeliefert; der Durchschnitt liegt bei 9,4 Lieferanten.

Legt man den Aufwand und die Kosten bei Ermittlung des Bestellbedarfs, Bestellung sowie Warenannahme und Rechnungsprüfung zugrunde, ergeben sich durchschnittliche Prozesskosten von 7,92 Euro je Großhandelsbestellung sowie 11,28 Euro je Direktlieferung für die Apotheke. Zu Buche schlägt vor allem der deutlich höhere Aufwand bei der Warenannahme und Einlagerung. Die Forscher berufen sich auf Zahlen einer Studie des Instituts für Pharmakoökonomie und Arzneimittellogistik an der Hochschule Wismar.

Würden nun alle Produkte direkt bei den jeweiligen Herstellern geordert, müssten laut IfH im Durchschnitt 9,4 Direktbestellungen einer einzigen Großhandelslieferung gegenüber gestellt werden. Dadurch steigen die Prozesskosten durchschnittlich um knapp 100 Euro. Bei bislang sieben gebündelten Lieferanten müssten die Apotheken 70 Euro, bei bislang 15 Herstelllern pro Großhandelsbestellung sogar knapp 160 Euro zusätzlich einkalkulieren.

Die Pharmagroßhändler kämpfen bereits seit längerem gegen die Ausweitung des Direktgeschäfts. Laut Phagro liegt der Anteil mittlerweile bei rund 17 Prozent. Jede Apotheke unterhält laut Studie im Durchschnitt Geschäftsbeziehungen mit zwei bis drei vollsortierten Großhändlern sowie zehn bis 20 Herstellern. In Einzelfällen stehen Apotheken allerdings auch mit 50 bis 100 Lieferanten in Kontakt. Da dem Großhandel vor allem hochpreisige Produkte entzogen werden, will der Phagro eine Änderung der Arzneimittelpreisverordnung durchsetzen.

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