Versandapotheken

Hoffnung für Sanicare

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Berlin -

Sanicare hat offenbar Chancen auf einen neuen Eigentümer. Es werde eine Eröffnung des Insolvenzverfahrens angestrebt, sagt der Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Ralph Bünning. Am Freitag wird das Amtsgericht Osnabrück über die Zukunft des Unternehmens entscheiden.

Die Gespräche mit den Interessenten liefen sehr gut, so der Sprecher. Das Unternehmen des verstorbenen Inhabers Johannes Mönter solle weitergeführt werden, um die Verhandlungen abzuschließen. Wie viele Investoren an Sanicare interessiert sind, war nicht zu erfahren. Bislang sei offen, ob das ganze Unternehmen oder nur einzelne Teile verkauft werden.

Das vorläufige Nachlassinsolvenzverfahren war Ende September eröffnet worden. Bünning sollte in dieser Zeit prüfen, ob es eine Chance für Sanicare gibt. Sein Gutachten wird dem Gericht am Freitag vorgelegt. Wird ein Insolvenzverfahren eröffnet, ist genug Masse verfügbar, um die Kosten des Verfahrens wie Mitarbeitergehälter zu decken.

Von der Zahlungsunfähigkeit sind neben der Versandapotheke auch die Apotheke in Bad Laer sowie die Filialapotheken in Bielefeld und Versmold betroffen. Ebenfalls insolvent sind der gruppeneigene Personaldienstleister sowie der Campingplatz „Campotel“ in Bad Rothenfelde. Insgesamt sind mehr als 550 der 800 Mitarbeiter betroffen.

Kurz nach der Pleite wurde die Belieferung von 50 Kliniken aus Kostengründen eingestellt. Das Schwimmbad SoleVital in Bad Laer, für das Johannes Mönter jr. zuständig war, ist nach der Insolvenz wieder komplett in den Besitz der Gemeinde übergegangen.

Die Versorgung von rund 500 Pflegeheimen, das Beliefern von Arztpraxen oder der Betrieb der Offizin-Apotheken laufen weiter. Kommt es ab Dezember zu einem Insolvenzverfahren sind dem Sprecher zufolge keine weiteren Einstellungen oder Änderungen im Geschäftsablauf geplant.

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