Nur noch 18 Prozent in Streubesitz

Gründer kauft Dermapharm-Aktien zurück

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Berlin -

Dermapharm-Gründer und Aufsichtratschef Wilhelm Beier weitet seine Beteiligung am Generikakonzern weiter aus. Über die Themis Beteiligungs-Aktiengesellschaft kaufte der Unternehmer zuletzt Aktien für insgesamt 53,8 Millionen Euro, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Stimmrechtsmeldung hervorgeht.

Die Themis-Beteiligung und Beiers Anteil an Dermapharm steigen damit nach Unternehmensangaben von rund 77 auf etwa 82 Prozent. Die restlichen Anteile liegen bei institutionellen Investoren und werden im Streubesitz gehandelt. An der Börse sprang die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie mit bis zu 1,9 Prozent auf ein Tageshoch, schmolz dann aber schnell wieder ab auf zuletzt rund ein halbes Prozent Plus.

2018 an die Börse

Beier hatte Dermapharm 1991 gegründet. Der ehemalige Ratiopharm-Vertriebler hatte ein Portfolio des Herstellers Dorsch übernommen und sich mit der Berliner Unternehmerin Bettina Strohscheer, Inhaberin der Maschinenbaufirma Korsch, zusammengetan. In den 90er-Jahren baute er das Sortiment durch viel Geschick im Umgang mit Zulassungen aus, später gab es Zukäufe. Nachdem er eine Zeitlang die Finanzierung über Genusscheine geregelt hatte, brachte er Dermapharm Anfang 2018 an die Börse. Zuvor hatte er zwei Verkäufe platzen lassen.

Der Ausgabepreis lag damals bei 28 Euro, aktuell kostet die Aktie 39 Euro. Somit hat er die Papiere zwar zuletzt teurer zurückgekauft; allerdings hatte er selbst 2020 noch einmal knapp 5,4 Millionen Aktien zum Preis von 46 Euro verkauft und seine Beteiligung um 10 Prozentpunkte auf gut 65 Prozent reduziert. 2022 lag der Preis sogar vorübergehend bei 90 Euro je Aktie. Dermapharm war als Partner von Biontech bei der Produktion des Corona-Impfstoffs Comirnaty beteiligt.

Zur Gruppe gehören nicht nur Marken wie Dermapharm, Acis und Mibe, sondern auch Trommsdorff (Keltican), Strathmann (Ebenol) und Allergopharma sowie die Reformhausmarke Hübner und der Reimporteur Axicorp. Jüngste Zukäufe waren Arkopharma in Frankreich und Montavit in Österreich. Obendrein ist Dermapharm am Start-up Wellster Healthtech beteiligt, das über Portale wie GoSpring rezeptpflichtige Medikamente an Endkunden vertreibt.

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