Indien

Glaxo zieht Patentantrag zurück

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Der britische Pharmahersteller GlaxoSmithKline (GSK) hat Presseberichten zufolge in Indien einen Patentantrag auf das AIDS-Medikament Trizivir zurückgezogen. Dabei handelt es sich um ein kombiniertes antiretrovirales Arzneimittel mit den Wirkstoffen Lamivudin, Zidovudin und Abacavir. In Indien besteht für keinen der drei Wirkstoffe Patentschutz, und nach indischem Patentrecht gilt das auch für jede Kombination aus diesen Stoffen. Der Generikahersteller Cliva hatte vor diesem Hintergrund gegen den ursprünglichen Antrag geklagt; GSK kapitulierte. Bereits im vergangenen Jahr hatte GSK den Patentantrag für das Kombinationspräparat Combivir zurückgezogen.

Ein Sprecher der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (ÄOG) sagte gegenüber APOTHEKE ADHOC: „Für die Patienten ist das eine sehr gute Entwicklung.“ Die ÄOG haben anhand einer Datenbank der Weltgesundheitsorganisation WHO und Herstellerinformationen die Preise für Trimivir verglichen. Während GSK umgerechnet rund 600 Euro pro Patient und Jahr für das Präparat verlange, böten Clivec und zwei weitere Hersteller das Medikament für 385 Euro an, so der Sprecher.

Die ÄOG haben auch den Rechsstreit des Pharmaherstellers Novartis in Indien intensiv begleitet. Im August hatte das Unternehmen einen Prozess um das Präparat Glivec verloren; zentral war auch damals die so genannte „Section 3d“ des indischen Patentrechtes. Anders als der schweizerische Konkurrent wird GSK also nicht vor Gericht ziehen, um für das Patent zu streiten.

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