Versandapotheke

Ein Rechenzentrum für DocMorris

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Als Ralf Däinghaus um die Jahrtausendwende mit seiner Versandapotheke DocMorris durchstarten wollte, benötigte er jemanden, der für ihn die Rezepte abrechnet. Dass die standeseigenen Rechenzentren dafür kaum in Frage kamen, dürfte Däinghaus schnell klar gewesen sein. Also wandte er sich im Jahr 1999 an das Systemhaus König IT-Systeme, das für private Rechenzentren Software entwickelt und auch Scanner sowie Sortieranlagen vertreibt. Heute ist König mit der Tochter Rezeptdata zum Abrechnungsspezialisten für Versandapotheken geworden.

Damals stand Firmenchef Edwin König aber zunächst vor dem Problem, Däinghaus einen seiner Geschäftspartner zu vermitteln: „Kein deutsches Rechenzentrum wollte mit DocMorris abrechnen“, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC. Däinghaus habe aber nicht locker gelassen, und so habe er sich schließlich bereit erklärt, die Abrechnung vorerst selbst zu übernehmen. Die notwendige Technik hatte König schließlich im Haus. Aus der Notlösung wurde ein fester Auftrag und eine jahrelange Zusammenarbeit.

Die eigenen Systeme zur Rezepterfassung und -abrechnung hat König genau auf die jeweiligen Bedürfnisse der Versandapotheke eingestellt. „Der Workflow unterscheidet sich schon von normalen Apotheken, etwa bei den Finanz- und Warenströmen. Zum Beispiel holen wir die Rezepte zweimal wöchentlich ab“, sagte König.

Der Firmenchef hat sich auf die Versender spezialisiert: Auf Empfehlung der Celesio-Tochter DocMorris kam im Jahr 2003 auch die Europa Apotheek Venlo zu König. Seit 2010 rechnet außerdem die Apotheek Nieuweschans von Jens Apermann bei König ab. Mit anderen Versandapotheken stehe er derzeit in Verhandlungen, sagte König.

Im Gespräch war auch eine Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus Pharmatechnik, das den eigenen Kunden neuerdings Rezeptabrechnung anbietet. Doch zu der Kooperation kam es nicht, die Abrechnung für Pharmatechnik übernimmt das Schweriner Apothekenrechenzentrum (SARZ).

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