62 Millionen Franken Verlust

DocMorris: Plus 5 Prozent bei Rx

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Berlin -

DocMorris hat im ersten Halbjahr knapp 110 Millionen Franken mit Rx-Medikamenten umgesetzt. Das ist ein Anstieg von 40,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings ist auch der Verlust mit 62 Millionen Franken um fast zwei Drittel gestiegen. Und: Die Dynamik im laufenden Geschäft ist trotz massiver Marketinganstrengungen schwach.

So lagen die Rx-Umsätze im zweiten Quartal bei 55,8 Millionen Franken – nach 53,9 Millionen Franken im ersten Quartal und 53 Millionen Franken im vierten Quartal 2024. Das Wachstum von Quartal zu Quartal liegt also nur im niedrigen einstelligen Bereich. Dennoch rechnet das Management mit einer „weiteren Beschleunigung des sequenziellen Wachstums – getrieben durch die Zunahme der Warenkörbe von Bestandskunden und höheren Wiederbestellraten“. Auch das Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) zur Zulässigkeit von Rx-Boni stärke die Wettbewerbsposition.

Im ersten Halbjahr lagen die Gesamterlöse bei 542 Millionen Franken, der Außenumsatz – also inklusive Erlöse über Partner – bei 572 Millionen Franken. Das entspricht einem Wachstum von 7,9 beziehungsweise 9,1 Prozent.

Kaum Wachstum bei Non-Rx

Auf Deutschland entfiel ein Außenumsatz von 539 Millionen Franken (plus 8,2 Prozent). Davon entfielen 429 Millionen Franken auf den Non-Rx-Bereich, der gerade einmal um 2,2 Prozent zulegte. In Lokalwährung lag das Plus bei 4,4 Prozent, obwohl Ende 2024 der Standort von Zur Rose in Halle/Saale dicht gemacht wurde. Allerdings: Im zweiten Quartal war der Außenumsatz hier im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent leicht rückläufig und im Vergleich zum Vorquartal sogar um 10 Prozent.

Die Bereiche Telemedizin, Retail Media und Marktplatz entwickelten sich laut Management sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis (Ebitda) überproportional. So erreichte Teleclinic einen Umsatz von 11,5 Millionen Franken, hier konnte gerade mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit 16.000 Mitgliedern nach der KV Niedersachsen eine zweite Kooperation mit der Ärzteschaft abgeschlossen werden.

Das Geschäft mit Plattformen in anderen Ländern lag mit 33,5 Millionen Franken ebenfalls gerade einmal 3,7 Prozent über Vorjahr.

Hoher Verlust

Unter dem Strich stand ein Verlust von 62 Millionen Franken, nach 37,9 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Hier schlugen im ersten Quartal laut Management Vorauskosten für eine TV-Kampagne an, während sich die laufenden Kosten der Kampagne auf alle Quartale verteilen. Im zweiten Quartal habe es eine sichtbare strukturelle Verbesserung des operativen Ergebnisses (Ebitda) gegeben, die sich im zweiten Halbjahr fortsetzen werde.

Die Zahl der aktiven Kundinnen und Kunden lag mit 10,5 Millionen auf dem Niveau des ersten Quartals; gegenüber dem vierten Quartal 2024 wuchs sie um 300.000. Im August wurde laut Management außerdem die Beta-Version eines KI-basierten DocMorris-Assistenten gelauncht, der den Patienten Zugang zu einem „integrierten, umfassenden Gesundheitserlebnis“ ermöglichen soll.

KI als Begleiter

CEO Walter Hess sagt: „DocMorris entwickelt sich klar erkennbar weiter: Wir stärken konsequent unser Fundament mit der Online-Apotheke und skalieren parallel neue, wachstumsstarke Services. Mit dem Ausbau unseres Ökosystems legen wir die Basis, um uns als Europas Gesundheitsbegleiter des Vertrauens zu positionieren. Ein entscheidender Meilenstein ist dabei der KI-basierte DocMorris-Assistent, der unsere Angebote zu einem integrierten, umfassenden Gesundheitserlebnis für unsere Kundinnen und Kunden verbindet.“

CFO Daniel Wüest ergänzt: „Mit unserem Umsatzwachstum im ersten Halbjahr liegen wir auf Zielkurs. Das Ergebnis hat sich insbesondere im zweiten Quartal strukturell verbessert und zeigt, dass wir auf einem klaren Weg zu nachhaltiger Profitabilität sind.“

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