Trotz des in der Branche diskutierten Kundenverlustes seiner deutschen Großhandelstochter Gehe konnte der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio in den ersten sechs Monaten den Umsatz um 5,5 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro und das Ergebnis vor Steuern um 5,7 Prozent auf 308 Millionen Euro steigern.
Unterdurchschnittlich hat sich im Konzern die Großhandelssparte mit einem Umsatzplus von knapp 3 Prozent entwickelt. In Deutschland, dem mit einem Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro zweitwichtigsten Großhandelsmarkt Celesios, lag das Plus bei nur 1,3 Prozent. In Großbritannien entwickelte sich das Großhandelsgeschäft sogar negativ. Celesio macht dafür vor allem die Reaktion deutscher Apotheker auf die DocMorris-Übernahme und das Exklusivvertriebsmodell von Pfizer in Großbritannien verantwortlich. Dagegen trug die Konsolidierung der beiden im vergangenen Jahr erworbenen dänischen Großhandelstöchter letztendlich zum Umsatzanstieg bei.
Das Einzelhandelsgeschäft legte indes um knapp 10 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro zu. Das Apothekengeschäft trug mit 214 Millionen Euro und damit einem Plus von fast 15 Prozent erneut entscheidend zur Stabilisierung des operativen Ergebnisses im Konzern bei, während das Ergebnis der Großhandelssparte bei 215 Millionen Euro annähernd stagnierte. Der Celesio-Vorstand rechnet für das Geschäftsjahr 2007 damit, dass das operative Ergebnis stärker als der Umsatz wachsen wird. Die Zahlen unterstreichen die Bedeutung des Apothekengeschäfts für Celesio.
Celesio setzt weiterhin auf den immer wieder selbst propagierten Marktumbruch: In solchen Marktveränderungen lägen große mittel- und langfristige Chancen, allerdings mit dem Risiko kurzfristiger Belastungen, kommentierte der Celesio-Vorstand die Entwicklungen des ersten Halbjahrs. Der Kauf der holländischen Versandapotheke DocMorris sei im ersten Halbjahr 2007 der wichtigste strategische Schritt für Celesio gewesen, hieß es weiter. Bis zum Ende des Jahres 2007 will Celesio 100 DocMorris-Markenpartnerschaften in Deutschland abgeschlossen haben, in den nächsten vier Jahren sollen weitere 400 Markenpartner folgen.
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