Pharmaindustrie

Boehringer bleibt optimistisch

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Der starke Euro und ein zunehmender Wettbewerb mit Generika-Firmen in den USA belasten Deutschlands zweitgrößten Arzneimittelhersteller Boehringer Ingelheim auch im laufenden Geschäftsjahr 2008. „Wir haben im ersten Quartal bereits rund 6 Prozent an Umsatzwachstum durch den starken Euro verloren“, sagte Finanzvorstand Marbod Muff bei der Vorlage der Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 am Dienstag in Ingelheim bei Mainz.

Für das laufende Geschäftsjahr rechne der Bayer-Konkurrent in lokalen Währungen mit einem Umsatzplus von neun Prozent, während der Betriebsgewinn (EBIT) auf dem Niveau von 2007 liegen dürfte, sagte der Sprecher der Unternehmensleitung, Alessandro Banchi.

Bereits im Geschäftsjahr 2007 hatten der starke Euro und ein scharfer Wettbewerb in den USA Boehringer Ingelheim zugesetzt. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg wegen der anhaltenden Nachfrage nach dem Atemwegsmittel Spiriva zwar um 3,6 Prozent auf 10,95 Milliarden Euro. Die Konkurrenz durch Nachahmermittel für das Arthritismittel Mobic und der starke Euro hätten aber insgesamt zu einem Umsatzverlust von mehr als fünf Prozent geführt. Das Ergebnis nach Steuern wuchs 2007 um 4,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.

Gegenüber 2006 habe es nochmals einen starken Erlösrückgang für das Arthritismedikament Mobic gegeben, dessen Patent in den USA 2006 ausgelaufen sei, erklärte Banchi. Der Verlust des Patentschutzes führt in der Regel zu einem deutlichen Umsatzeinbruch. Er wies darauf hin, dass im Oktober 2009 zudem das lukrative Prostatamittel Flomax seinen Patentschutz verliert. Die nicht börsennotierte Boehringer Ingelheim sehe derzeit allerdings keinen Grund, Stellen in Deutschland abzubauen.

Banchi zeigte sich dennoch optimistisch: Boehringer Ingelheim sei 2007 zum achten Mal in Folge stärker gewachsen als der Pharmamarkt, sagte er. Der Marktanteil sei 2007 mit fast zwei Prozent stabil geblieben. Weltweit nimmt Boehringer Ingelheim den 15. Platz unter den Arzneimittelherstellern ein. 2007 beschäftigte die Gesellschaft weltweit 39.800 Mitarbeiter.

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