Das Softwarehaus Awinta steigt wieder bei dem Pick-up-Konzept „Vorteil24“ von Linda ein. Eine Sprecherin der Apothekenkooperation bestätigte auf Nachfrage, dass die Mitglieder ab sofort zwischen einem Modul von Awinta oder ADG wählen können, mit dem Bestellungen bei der niederländischen Montanus Apotheke abgewickelt werden. Angeblich sollen auch andere Softwarehäuser angefragt haben.
Das erste Modul für „Vorteil24“ hatte Pro Medisoft geliefert. Nach dem Zusammenschluss mit der Softwaresparte der VSA war dann Awinta für das Pick-up-Projekt zuständig. Beim apothekereigenen Rechenzentrum kam es damals zum Eklat: Zwei Vorstände gingen, das Unternehmen distanzierte sich im vergangenen September öffentlich von „Vorteil24“. Awinta erklärte wenige Tage später den Rückzug. Nur die Bestandskunden sollten weiterhin betreut werden. Zum Jahreswechsel hatten vermutlich rund 40 Apotheken eine Schnittstelle zur niederländischen Montanus Apotheke.
Neue Apotheken in der von Linda mehrfach ausgeweiteten Testphase sollten dagegen ausschließlich mit einem Modul ADG versorgt werden. Die Phoenix-Tochter war eingesprungen, da viele Linda-Apotheken ohnehin Kunde beim Mannheimer Softwarehaus sind. ADG wollte auch verhindern, dass Awinta den Fuß in die Tür setzt.
Mit der Umstellung stand plötzlich Awinta vor demselben Problem. ADG könne die Situation ausnutzen und den eigenen Kunden Softwarelösungen aus einer Hand anbieten, so die Befürchtung. Wann die Entscheidung zum Wiedereinstieg gefallen ist, war bislang nicht zu erfahren. Weder bei Awinta noch bei der VSA war für Nachfragen jemand zu erreichen.
Nachdem Linda die Testphase im Frühjahr auf 80 Apotheken ausgeweitet hatte, wurden auch andere Softwarehäuser unruhig. Pharmatechnik ließ bei einer Kundenveranstaltung das Interesse der Apotheken an einer eigenen Lösung abfragen - allerdings ohne Resonanz. Die Starnberger werden nach eigenem Bekunden kein eigenes Modul entwickeln.
Der Linda-Sprecherin zufolge hatten sich mehrere Softwarehäuser nach „Vorteil24“ erkundigt. Derzeit seien aber nur ADG und neuerdings wieder Awinta aktiv an dem Projekt beteiligt. Gegen weitere Partner habe man aber natürlich nichts auszusetzen, versichert die Sprecherin.
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