Die Sanacorp hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen: Der Vorsteuergewinn sank um 69 Prozent auf 2,5 Millionen Euro. Grund ist zum einen die fehlende Dividende der Anzag, an der die Sanacorp bis Ende vergangenen Jahres mit 25 Prozent beteiligt war. Im Vorjahresquartal hatten die Münchener Genossen 2,9 Millionen Euro vom Frankfurter Mitbewerber überwiesen bekommen. Zum anderen fehlt der Sanacorp der Leistungsbeitrag der Kunden, der bei den Konditionenanpassungen Anfang des Jahres gestrichen worden war.
Zwar hat die Sanacorp nach den Rabattkürzungen ihre Rohertragsmarge leicht von 5,7 auf 5,8 Prozent verbessern können. Doch der Großhandelsabschlag von 0,85 Prozent schlägt sich in den Zahlen nieder: „Aufgrund der Wettbewerbssituation auf dem deutschen Markt gelang es aber nicht, die hieraus resultierenden Einbußen vollständig über die Absenkung des Rabattniveaus zu kompensieren“, so das Management.
Da wegen der Sparmaßnahmen das Wachstum des deutschen Pharmamarktes im Herbst abrupt zu Ende gegangen ist und die Sanacorp im Wettbewerb offenbar auch Kunden verloren hat, sank der Umsatz um 4 Prozent auf 892 Millionen Euro. Für das laufende Jahr traut man sich in Planegg keine Prognose zu, da die Auswirkungen des AMNOG noch nicht vollends abzusehen seien.
Anders in Frankreich und Belgien: Die Schwestergesellschaft Cerp Rouen steigerte ihren Umsatz um 5 Prozent auf 913 Millionen Euro. Zwar verschlechterte sich die Rohertragsmarge im Konditionenwettbewerb leicht von 4,5 auf 4,4 Prozent. Das Vorsteuerergebnis kletterte trotzdem um 3 Prozent auf 5,9 Millionen Euro.
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