Kalifornien

Waldbrände: Notfallregeln für Apotheker

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Berlin -

In Kalifornien brennen seit Monaten die Wälder. Jetzt wurde in den dicht besiedelten Landkreisen Ventura und Los Angeles der Notstand ausgerufen. Für die Apotheker der Region gelten in dieser Zeit besondere Befugnisse.

Während eines Notstands können Apotheker verschreibungspflichtige Medikamente und Medizinprodukte in „angemessenen Mengen“ auch ohne Rezept ausgeben. Auch Wiederauffüllungen von Verschreibungen – sogenannte Refills, die in den USA üblich sind – können Apotheker ohne Autorisierung des Arztes abgeben, wenn sie der Ansicht sind, durch das Nichtauffüllen würde die Therapie des Patienten unterbrochen oder seine Gesundheit ernsthaft gefährdet. Bevor die Apotheker die Medikamente ausgeben dürfen, müssen sie versuchen, den behandelnden Mediziner zu erreichen.

Alles muss genau dokumentiert werden: Datum, Name und Adresse des Patienten sowie Medikamentenname, Stärke und Menge müssen notiert werden und sobald wie möglich an den behandelnden Arzt weitergegeben werden. Für das Auffüllen einer Verschreibung während eines Notstandes dürfen die Apotheker später nicht vom Arzt belangt werden.

Wenn nötig, kann die Patientenversorgung während eines Notstandes durch mobile Apotheken aufrecht erhalten werden. Diese können von Apothekeninhabern betrieben werden. Ein approbierter Apotheker muss vor Ort die Medikamente abgeben. Es müssen „angemessene Sicherheitsvorkehrungen“ getroffen werden. Spätestens zwei Tage nach Beendigung des Notstands muss die mobile Apotheke ihren Betrieb einstellen.

In Kalifornien wüten in Folge jahrelanger Dürre seit Monaten Waldbrände. Zunächst war hauptsächlich der Norden des Bundesstaats betroffen, jetzt auch Regionen im Süden. Über 40 Menschen sind bereits gestorben. Die trockenen und heißen Santa-Ana-Winde treiben die Flammen mit hoher Geschwindigkeit vom Inland Richtung Küste. Bis mindestens freitag muss mit starken Böen gerechnet werden.

In Ventura brannte seit Montag eine Fläche von mehr als 260 Quadratkilometern ab. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. In Los Angeles fielen vier Häuser im Stadtteil Bel Air den Flammen zum Opfer, mehrere Straßenzüge wurden evakuiert. Die Autobahn 405, eine der viel befahrendsten Straßen des Landes, musste zeitweise gesperrt werden.

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