Irland

Streit um Apothekengebühr

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Der staatliche irische Gesundheitsdienst (Health Service Executive, HSE) will Medienberichten zufolge die Gebühren der Apotheken ab 1. Dezember kürzen, um 100 Millionen Euro einzusparen. Einer Statistik des HSE zufolge haben die 1350 irischen Apotheken im vergangenen Jahr alleine aus staatlichen Mitteln 1,37 Milliarden Euro an Dispensationsgebühren erhalten; das sind 167 Millionen Euro mehr als 2005.

In Irland werden die Apotheken für ihre Leistungen sowohl über einen Aufschlag als auch über eine Abgabegebühr honoriert. Letztere trägt ab einer bestimmten Summe der Staat; Inhaber einer so genannten Medical Card - Patienten ab 70 Jahren, Menschen mit niedrigem Einkommen und Härtefälle - bekommen ihre Arzneimittel komplett vom Staat erstattet, dann dürfen die Apotheken allerdings nur noch die Dispensationsgebühr abrechnen.

Nun streiten HSE sowie Apotheker und Großhändler um die Höhe der Vergütung. Der HSE wirft den Apothekern vor, dass deren Aufschlag mit durchschnittlich 17,6 Prozent doppelt so hoch ist wie in anderen EU-Ländern. Der Präsident des Irischen Apothekerverbandes, Michael Guckian, warf dem HSE vor, die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu gefährden. Der HSE erwarte, dass Apotheken Verluste bei der Belieferung von Inhabern der Medical Card machten. Tatsächlich seien jedoch nicht die Apotheker, sondern der HSE für die Ausgabensteigerungen verantwortlich. Der Großhändler United Drug stellte die Schließung von Vertriebszentren und die Streichung von 200 Stellen in Aussicht, hielt aber auf Grund des starken Auslandsgeschäfts am prognostizierten zweistelligen Wachstum fest.

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