USA

New York schützt unabhängige Apotheken

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Berlin -

Immer häufiger werden Patienten in den USA verpflichtet, ihre Rezepte bei Versandapotheken einzulösen. Der Grund: Ihre Krankenversicherungen schließen mit den Versendern selbst oder den Pharmacy Benefit Managern (PBM) Zuweiser-Verträge ab. Der Staat New York macht diesen Abkommen nun ein Ende: Gouverneur Andrew Cuomo hat ein Gesetz unterschrieben, das den Patienten wieder die freie Apothekenwahl ermöglicht.

Die großen PBM wie Medco, Caremark oder Express Scripts, die im Auftrag der Versicherungen Arzneimitteltarife und Apothekenhonorare aushandeln, betreiben selbst eigene Versandapotheken. Gegenüber den Arbeitgebern und Versicherern argumentieren die Macher mit niedrigeren Preisen im hauseigenen Direktversand. Gibt der Patient sein Rezept doch in seiner Nachbarschafts-Apotheke ab, drohen ihm hohe Zuzahlungen – oder die Verweigerung der Apotheke, das Arzneimittel abzugeben.

Überraschend hatte sich im September die Wettbewerbsbehörde FTC eingeschaltet und das Gesetz hinterfragt: Solange Versicherungen die Macht hätten, bestimmte Apotheken von der Versorgung auszuschließen, gebe es Anreize für einen aggressiven Preiswettbewerb, so die FTC. Könnten die Versicherungskonzerne den Versandapotheken keine großen Patientenzahlen mehr versprechen, würden die Arzneimittelpreise steigen. Dies führe zu höheren Versicherungsbeiträgen, so dass wiederum mehr Menschen ohne Versicherung wären.

Mit der Unterstützung beider Parteien hat Gouverneur Cuomo das Gesetz nun durch gebracht: „Viele Konsumenten, insbesondere ältere Mitbürger, brauchen ihre lokalen Apotheken, um ihre Medikation zu überwachen. Durch obligatorische Bestellungen bei Versandapotheken wird ihnen dieser Service verweigert“, so die Begründung der Regierung. Mit der derzeitigen Regelung würden unabhängige Apotheken zudem wirtschaftlich benachteiligt.

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