Nach einem Zwischenfall bei Bluttests in einer schwedischen DocMorris-Apotheke muss die Kette nun beweisen, dass sie es besser kann. Die Celesio-Tochter soll den Gesundheitsbehörden zunächst belegen, welche Anstrengungen unternommen werden, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Im April waren mehrere Patienten mit derselben Lanzette untersucht worden.
Nach eigenen Ermittlungen hat DocMorris den Behörden inzwischen mitgeteilt, wie sich der Vorgang abgespielt hat: Zwei Mitarbeiter der Apotheke hatten nach der Messung von Glukose- und Hämoglobinwerten die verwendeten Lanzetten auf dem Behandlungstisch liegen lassen. Ein dritter Mitarbeiter hatte die Lanzetten anschließend für weitere Tests verwendet. Dem DocMorris-Brief zufolge waren an den Nadeln keine Blutspuren zu sehen - der Angestellte hielt sie daher für unbenutzt.
Nachdem zunächst die Zuständigkeiten geklärt werden mussten, soll DocMorris jetzt dem Gesundheitsamt einen Maßnahmenkatalog vorlegen, mit dem sich solche Vorfälle vermeiden lassen. Die eingereichten Vorschläge würden kritisch geprüft, so ein Sprecher der Behörde. Eine Strafe gegen das Unternehmen oder einzelne Mitarbeiter sei jedoch „sehr unwahrscheinlich“. DocMorris habe sich während des gesamten Prozesses kooperationsbereit gezeigt und versucht, „das Beste aus der Situation zu machen“, so der Sprecher. Auch seien schon zehn der zwölf betroffenen Kunden ausfindig gemacht worden.
Das Nationale Gesundheitsamt beschäftigt sich derzeit mit der Frage, wie und von welcher Behörde die neuen Gesundheitsdienstleistungen überwacht werden sollen. „In der nahen Zukunft wollen wir entscheiden, was Apotheken leisten dürfen und was nicht“, so der Sprecher. „Apotheken müssen sich an die Regeln halten, wie jeder andere Anbieter von medizinischen Diensteislungen.“
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