Großbritannien

Aufzahlung bei Medikamenten erlaubt

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In England dürfen Patienten künftig bei schwerwiegenden Erkrankungen auch bestimmte nicht erstattungsfähige Medikamente erhalten, wenn sie diese selber bezahlen. In der Vergangenheit hatten sie mit der Aufzahlung automatisch den Anspruch auf die komplette Behandlung innerhalb des Nationalen Gesundheitsdienstes NHS verloren - und mussten alles selber zahlen. Beobachter sprechen von einem Paradigmenwechsel.

Damit die neue Möglichkeit nicht in einer kompletten Zwei-Klassen-Medizin endet, sollen die Zusatzbehandlungen in separaten Gesundheitseinrichtungen durchgeführt werden. Die Regierung will verhindern, dass Patienten im gleichen Krankenzimmer unterschiedlich behandelt werden. Außerdem gilt die neue Regelung nur für schwere Erkrankungen wie Krebs.

Gleichzeitig soll die Kosten-Nutzen-Bewertung bei neuen Arzneimitteln gegen entsprechende Krankheiten gelockert werden, so dass weniger Medikamente für die Aufzahlung in Frage kommen. Die Kosten dafür sind noch nicht geklärt. Mit der Pharmaindustrie sollen günstige Preise für Neueinführungen ausgehandelt werden, die bei positivem Nutzen nachverhandelt werden.

Die britischen Krankenversicherungen bereiten sich bereits auf die neue Vertragswelt vor: So sollen Patienten künftig die Aufzahlungen separat versichern können.

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