Dänemark

Apotheker sieht Pick-up als Menschenrecht

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Das Pick-up-Modell der dänischen Drogeriekette Matas sorgt für Ärger bei Dänemarks Apothekern. Seit etwa einem Monat beliefert Danji Bhanderi, ein Apotheker aus der Stadt Uldum, 13 Matas-Filialen mit Rx-Medikamenten, die in der Drogerie als versiegelte Pakete an die Kunden ausgegeben werden. Bhanderi wurde nun aus der Apothekenkooperation „A-Apoteket“ ausgeschlossen. Weil er sich diskriminiert fühlt, hat er bei der dänischen Wettbewerbsbehörde Beschwerde eingelegt. Auch einen Gang vor ein europäisches Gericht schließt er nicht aus.

Als eine ihrer letzten Amtshandlungen hatte die vor kurzem abgelöste rechtskonservativ-liberale Regierung im Juli regionale Einschränkungen für Pick-up aufgehoben. Als erste dänische Apotheke nutzte die Uldumer Apotheker die neue Möglichkeit und verschickt seitdem verschreibungspflichtige Arzneimittel an die Matas-Filialen.

In der vergangenen Woche hatte „A-Apoteket“ Bhanderi die Mitgliedschaft ohne Angabe von Gründen fristlos gekündigt. Der Apotheker fühlt sich zu unrecht ausgegrenzt: Es sei die ausdrückliche Absicht des neuen Gesetzes gewesen, den Wettbewerb zwischen Apotheken zu stärken. Weil er sich durch die Kündigung nicht nur ökonomisch benachteiligt, sondern auch in seiner Berufsfreiheit eingeschränkt fühlt, hat er sich bei der Wettbewerbsbehörde beschwert. Dort will man den Vorgang prüfen.

Sollte das Urteil zu seinen Ungunsten ausfallen, will Bhanderi nicht aufgeben: Er prüfe derzeit, ob die Kündigung gegen europäisches Recht verstoße. Die Freiheit, neue Geschäftsmodelle auszuprobieren, sei schließlich ein Menschenrecht.

 

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