USA

Amerikaner wollen Praxisapotheken

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Drei von vier US-Amerikanern würden sich gerne den Weg in die Apotheke sparen und im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten rezeptpflichtige Arzneimittel direkt von ihrem Arzt mitgeben lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Telefonumfrage im Auftrag des Praxissoftware-Anbieters Purkinje unter rund 1000 Verbrauchern. 84 Prozent der Befragten gaben an, dass diese Art des Arzneimittelbezugs für sie bequemer wäre; 62 Prozent äußerten die Ansicht, auf diese Weise ihre Gesundheit besser managen zu können.

Vor allem Haushalte mit Kindern und Verbraucher im Alter von 25 bis 44 Jahren würden sich offensichtlich gerne den Weg in die Apotheke sparen. Die Marktforscher konnten keine Unterschiede nach Geschlecht, Einkommen, Wohnort oder Bildungsniveau erkennen. Schätzungen zufolge dispensieren in den USA bereits heute 15.000 Ärzte und Zahnärzte selbst; in den meisten Fällen haben die Verbraucher dafür aus eigener Tasche aufzukommen. Nicht selten ist das Angebot der Mediziner auf ein Portfolio von bis zu 40 gängigen Produkten beschränkt.

Kritiker warnen die Mediziner vor überzogenen Erwartungen an das Geschäftsfeld. Bereits heute ist der Generikamarkt dank der umstrittenen Marketingaktionen von Supermarktapotheken wie Wal-Mart, Publix oder Target hart umkämpft. Andererseits haben große Drugstore-Ketten wie CVS damit begonnen, Behelfspraxen, in denen Arzthelfer gängige Medikamente verordnen, in ihre Läden zu intergrieren. Experten fürchten, dass die Kopplung von Verordnung und Abgabe, die aus gutem Grund lange verboten war, zu einem induzierten Mehrverbrauch führen kann. Dass Studien-Initiator Purkinje auch noch die Zahlen nutzt, um seine diesbezüglichen EDV-Lösungen zu bewerben, dürfte den Ergebnissen ebenfalls kaum zuträglich sein.

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