Um sich für CardLink nicht an die Gedisa oder Großhändler binden zu müssen, hat Apotheker Oliver Dienst eine eigene CardLink-Lösung entwickelt. Diese konnte nun auch an den Start gehen und soll den nutzenden Kolleginnen und Kollegen die Datenhoheit in der eigenen Apotheke sichern.
Dienst betreibt mit seiner Familie die Maxmo-Kooperation und auch eine eigene Apotheke. Dass er mit seiner eigenen CardLink-Lösung über den Dienst „BRRY“ nun vor einem Monat an den Start gehen konnte, nutzt er natürlich auch für seine Apotheke. „Der Aufwand im Backoffice ist um ein Vielfaches geringer als bei den anderen Lösungen“, berichtet er aus der Praxis.
Auch Diskussionen mit Patienten, weil ein anderes Medikament ausgehändigt wird, gebe es nicht, da diese im Rahmen der integrierten Rabattvertragsprüfung selbst bestimmt werden können, so Dienst über seinen Service.
Zusammen mit dem IT-Dienstleister Epotheke hat sich der Inhaber und Maxmo-Chef an das Thema herangewagt. Zusätzlich wollte er neben der E-Rezept-Einlösung noch auf den weiteren Service als Alleinstellungsmerkmal setzen: „Es war wirklich sehr komplex, die angeschlossene Rabattvertragsprüfung aufzusetzen. Das erleichtert aber ungemein. Damit erübrigt sich lästiges ‚Hinterhertelefonieren‘ von Patient:innen, weil sie nicht das bekommen haben, was sie in der Vergangenheit immer erhalten haben.“
Der Apotheker und seine Schwester Daniela, die an der Spitze der Maxmo-Kooperation stehen, wollen damit auf die veränderten Anforderungen an Apotheken reagieren und am Ball bleiben, um nicht gegen die großen Versender zu verlieren. Kund:innen suchten heute schnelle Wege, ihre Erledigungen zu machen, das schließe auch ihre Arzneimittel ein. Mit dem 2021 gegründetem BRRY wollen sie anderen Inhaber:innen eine Plattform an die Hand geben, die sich einfach und individuell in die eigene Apotheke integrieren lässt. Geliefert wird noch am gleichen Tag per Botendienst an die Haustür.
„Mein Vater Reinhard hat in den 70ern Medikamente persönlich an Patient:innen ausgeliefert. Heute gebe es einen „verlängerten digitalen Arm der Apotheke vor Ort“: Er habe die Möglichkeit, auch außerhalb der Öffnungszeiten digital für seine Kund:innen da zu sein. Kundendaten, Umsatz und Verantwortung blieben dabei in der eigenen Apotheke. „Denn das ist unser höchstes Gut.“
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