Die Störungen in der Telematikinfrastruktur (TI) reißen nicht ab. Probleme gab es heute beim VPN-Zugangsdienst (Virtual Private Network) von Arvato Systems Digital. Auch die Bearbeitung von E-Rezepten war betroffen. Bereits zum Betriebsbeginn um 8 Uhr sei nichts mehr gegangen, klagt ein Inhaber. Gegen 14 Uhr war die Störung laut Gematik behoben.
Wegen der Störung konnte es laut Gematik zu Einschränkungen bei der Verbindung zur TI kommen. Dadurch seien unmittelbare Auswirkungen auf die Nutzung einzelner Anwendungen wie elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), elektronischer Arztbrief oder das E-Rezept möglich.
Die Verbindung zum zentralen Netz der TI via Arvato sei bereits um 7.50 Uhr gestört gewesen, so die Gematik. Nachdem es dann kurzzeitig wieder lief, bestand die Störung dauerhaft von 8.15 bis 13.51 Uhr. Keine Probleme gibt es bei den Diensten von CompuGroup Medical (CGM) und T-Systems.
Ein Apotheker aus Bochum konnte seit dem frühen Morgen keine E-Rezepte bearbeiten. „Wir können nicht mehr. Jede Woche ist der Mist down. Es ist ruinös.“ Auch die Praxen könnten keine digitalen Verordnungen ausstellen. Die Häufung der Ausfälle zu neuralgischen Zeiten, in denen dann die Hotline schwer erreicht werden könne, sei geschäftsschädigend für die Apotheken.
Die Patient:innen wollten ihre Medikamente gleich abholen und kämen oft nicht mehr in die Apotheke zurück. Dennoch nähmen sie den Ausfall mehr oder weniger gelassen. „Sie sind mittlerweile so abgestumpft, was dieses Missmanagement, die Wartezeiten und die Ausfälle angeht. Für die Patienten ist es fast schon normal, dass das E-Rezept nicht direkt eingelöst werden kann. Vor sechs oder sieben Jahren hätten die hier die Bude zusammengekloppt. Die Entwicklung ist wirklich dramatisch.“