Die erhoffte Honorarerhöhung bleibt nach den jüngsten Plänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) aus. Viele Apothekerinnen und Apotheker sind damit unzufrieden. Die Enttäuschung geht so weit, dass der Partei die Mitgliedschaft gekündigt wird.
Mit den Plänen ist Uwe Hansmann unzufrieden. Dies drückte er auch in einem Schreiben an seinen CDU-Kreisverband und die Bundestagsmitglieder in seiner Region aus. „Nach dem jetzt die Maßnahmenübersicht aus dem BMG zur Apothekenreform veröffentlicht worden ist und deutlich wird, dass für die deutschen Apotheker erneut keinerlei substantielle Verbesserung hinsichtlich der seit über 20 Jahren nicht erfolgten Honoraranpassung zu verzeichnen ist, möchte ich nicht weiter Mitglied“ dieser Partei sein, heißt es darin.
Die CDU sei an einer Politik beteiligt, „welche nach der desaströsen Politik des Vorgängerministers Lauterbach, weiter massiv zum Sterben von Apothekenbetrieben und dem damit verbundenen Verlust von Versorgungssicherheit und nicht zuletzt dem Verlust von Arbeitsplätzen in unserer Branche beiträgt“.
Über eine Kündigung hat er schon seit einigen Wochen nachgedacht: „Ich hatte schon zum Apothekertag beim Kreisverband gekündigt. Daraufhin hat man mich direkt aus der CDU-Mitgliederverwaltung in Berlin angerufen.“ Es sei um eine Zurückstellung der Kündigung gebeten worden. „Ich habe dem dann zunächst zugestimmt, aber darum gebeten, dass man Gespräche auf Ebene der Abteilungsleiter beziehungsweise auch Ministerebene mit der Apothekerschaft ermöglicht. Das ist erkennbar nicht der Fall.“
Hansmann betont, dass er die Mitgliedschaft zum nächstmöglichen Termin kündigen werde. Auch der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) wolle er nicht mehr angehören. „Man kann diesen Irrsinn nicht auch noch durch Mitgliedsbeiträge an beteiligte Parteien unterstützen.“
Die jetzt erfolgte Veröffentlichung zur Reform habe gezeigt, dass es mit der CDU genauso wenig funktioniert wie vorher unter Karl Lauterbach (SPD) – entgegen aller Beteuerungen wie zum Beispiel von Simone Borchardt. „Eine funktionierende Versorgungsstruktur im deutschen Gesundheitswesen wird sehenden Auges dem großflächigen Niedergang preisgegeben. Das produziert gerade in Flächenstaaten wie zum Beispiel Niedersachsen, Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern eine Verschlechterung in der orts- und zeitnahen Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten“, kritisiert er.
Mehr als 30 Jahre unterstützte er die CDU als Mitglied und war zwischenzeitlich auch MIT-Vorsitzender im Kreisverband. Nach der Aufgabe der Selbstständigkeit ist Hansmann seit zwei Jahren als Vertretungsapotheker tätig. Damit entfällt für ihn die finanzielle Verantwortung für den Betrieb und das Team.