Matthias Bußmann aus Ahlen ist der Kopf hinter dem Verbund „Die starke Apotheke“ – insgesamt gehören dazu 18 Betriebe im Münsterland und im Ruhrgebiet. Auch im Internet ist er aktiv. Der Webshop profitiere davon, dass die Verfügbarkeit der Warenlager aller Partner durch die Kundschaft einsehbar ist. Mit der neuen CardLink-App „Mein Bussi“ kommt dieser Service jetzt aufs Handy.
Seit einigen Wochen ist die CardLink-App von Bußmann freigeschaltet. „Wir wollten eine App, die mehr kann als nur Rezepte übertragen. Eine Art digitale Apotheke, die unseren Service auf das Handy bringt“, sagt er. Von den Plattformlösungen hält er nichts, denn er wollte die Datenhoheit nicht abgeben. „Große Branchenlösungen waren für uns keine Option. Dort liegen sensible Gesundheitsdaten auf zentralen Plattformen, die von vielen Apotheken gleichzeitig genutzt werden.“
Der Inhaber nutzt die App von Maxmo-Chef Oliver Dienst, der seine Lösung auch Kolleginnen und Kollegen anbietet. Die App gehört der jeweiligen Apotheke, genau wie die Kundendaten und auch der Onlineshop. Auf dieses Konzept legte Dienst Wert. Er kooperierte mit Epotheke und Brry, um die Lösung anzubieten. Die Preise beginnen bei 190 Euro pro Monat mit einmaligen Onboarding-Kosten von 1500 Euro.
Dass es Bedarf an einem Online-Angebot gibt, weiß Bußmann von seinem Webshop. Die Nachfrage nach Arzneimitteln komme aus ganz Deutschland. „Ich habe mich schon gewundert, warum jemand aus Sachsen bei mir bestellt.“ Hintergrund sei die Verfügbarkeitsanfrage in allen Warenlagern der zum Verbund gehörenden Apotheken. „Man kann in die Lager sehen. Das hat schon viel Zulauf gebracht, weil wir dadurch lieferfähiger waren.“
Ablösen soll die App den Webshop nicht. Sie sei vielmehr ein zusätzliches Angebot, um E-Rezepte über das Smartphone einzulösen. Auch hier gilt: Ist ein Präparat beispielsweise in einer von Bußmanns vier Apotheken nicht verfügbar, kann die Kundschaft in den anderen Partnerapotheken nach dem Medikament suchen. Die App zeigt außerdem, ob ein E-Rezept bereits auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gespeichert ist, welche Medikamente verordnet wurden oder ob die Signatur der Arztpraxis fehlt.
Noch habe die App Schwachstellen, so Bussmann. Ein Mitarbeiter kümmere sich deshalb darum, die Bedienung beziehungsweise Customer Journey so reibungslos wie möglich zu gestalten. Die Werbung für die „Mein Bussi“-App laufe jetzt an. Geplant seien Plakatwände und Flyer. Zudem sollen an Ständen vor den Apotheken Studierende die Kundinnen und Kunden direkt ansprechen und ihnen bestenfalls die App gleich auf dem Smartphone installieren.