Mit Sorge beobachtet die ABDA - Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände - den steigenden Missbrauch verschiedener rezeptfreier Medikamente. Arzneimittel gegen Husten, Allergien und Schlafstörungen würden vor allem von Jugendlichen in besonders hohen Dosen eingenommen, um Rauschzustände zu erzeugen. Dazu gehörten zum Beispiel Medikamente mit den Wirkstoffen Dextromethorphan und Diphenhydramin.
Laut ABDA-Mitteilung nahmen in den USA 2005 rund 2,4 Millionen Jugendliche den hustenstillenden Wirkstoff Dextromethorphan missbräuchlich ein. Fünf Jugendliche starben nach der Einnahme eines falsch deklarierten, im Internet erworbenen Dextromethorphan-Präparats. In Deutschland sind laut ABDA zwar noch keine Todesopfer zu beklagen, doch auch hierzulande kursieren Anleitungen zum Missbrauch der Substanzen im Internet.
„Apothekenpflicht ist bewährter Verbraucherschutz“, sagt Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Deutsche Apotheker haben das Recht, die Abgabe zu verweigern, wenn der Verdacht auf Missbrauch besteht. Der Wirkstoff Dextromethorphan sei gefährlich, weil er mit vielen Rauschgiften unvorhersehbare Wechselwirkungen eingehe und zudem genetisch bedingt unterschiedlich vom Körper verarbeitet werde, so Linz.
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