Rabattarzneimittel

Apotheken liebäugeln mit Direktgeschäft

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Direktgeschäfte mit Rabattarzneimitteln wären für viele Apotheken interessant: 62 Prozent der Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC würden preisgünstige Schnelldreher direkt einkaufen, wenn sie dabei Einkaufsvorteile erhalten. Das könnte ab 2012 der Fall sein: Dann wird bei der Großhandelsmarge eine Fixpauschale von 70 Cent pro Packung eingeführt, die nicht rabattfähig ist. Dadurch könnte sich die Spanne für Hersteller preiswerter Arzneimittel im Direktvertrieb vervielfachen. Dazu kommt, dass die Hersteller nach der derzeitigen Rechtslage nicht an die Rabattsperre gebunden sind. Die Großhändler kämpfen deshalb aktuell für eine Klarstellung zum Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG).

Ganz unbegründet scheint die Sorge der Großhändler nicht zu sein: 56 Prozent der Apotheken halten den Direktbezug von Rabattarzneimitteln grundsätzlich für eine gute Option, wenn es sich für die lohnt. Weitere 6 Prozent würden dafür gern ihre Kooperation in Anspruch nehmen.

Immerhin rund ein Viertel der Apotheken (26 Prozent) lehnt Direktgeschäfte im großen Maßstab ab: Dafür gebe es schließlich den Großhandel. Weiteren 10 Prozent wäre der Aufwand der Bestellungen in Eigenregie zu groß. An der Umfrage nahmen zwischen dem 8. und 11. Juli 2011 insgesamt 308 Nutzer teil.

Der Großhandelsverband Phagro setzt sich dafür ein, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine Korrektur des AMNOG vornimmt. Im Gesetz soll klargestellt werden, dass auch die Hersteller den vollen Fixzuschlag berechnen müssen. Die Großhändler sehen ansonsten ihre Mischkalkulation und langfristig ihre Rolle als Vollversorger in Gefahr.

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