Cannabis

High auf Rezept – oder ohne

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Wirksam in der Schmerztherapie – doch Cannabis hat es schwer, als Arzneimittel akzeptiert zu werden.Foto: Screenshot OMK
Über 520 Erlaubnisinhaber gibt es in Deutschland. Die meisten Genehmigungen gelten für den Erwerb von Cannabisblüten, der Rest für Cannabis-Extrakt.Foto: OMK
Im Frühjahr 2015 waren es noch knapp 400 Patienten, die das Recht hatten, Cannabis zu medizinischen Zwecken zu erwerben. Im Saarland kamen auf eine Million Einwohner mehr als sieben Patienten mit Ausnahmegenehmigung.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Seit 2005 können Patienten eine Ausnahmegenehmigung für den Erwerb von Cannabis zu medizinischen Zwecken erhalten.Screenshot/Deutscher Hanfverband
Der Vertrieb ist streng reguliert.Foto: OMK
Laut BfArM haben mehr als 300 Apotheken eine Genehmigung zum Erwerb und zur Abgabe von Cannabis.Foto: Elke Hinkelbein
Das Cannabis können die Apotheken über zwei Lieferanten beziehen: das schleswig-holsteinische Unternehmen Fagron und die niedersächsische Firma Chilla Clinical Trials Supply.Screenshot: OMK
Nur diese beiden Unternehmen haben eine Genehmigung zum Import von Cannabis nach Deutschland.Foto: OMK
Zwischenzeitlich war das Cannabis wegen der erhöhten Nachfrage sogar knapp geworden.Foto: OMK
2007 hatte erstmals eine MS-Patientin eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Ein Jahr später wurden 19 Genehmigungen erteilt, 2013 waren es schon 89.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Die meisten Anwender gibt es in Nordrhein-Westfalen: Anfang 2015 hatten dort 93 Patienten eine Erlaubnis zum Erwerb von Cannabis.Screenshot: OMK
Die Ausnahmegenehmigung zu erhalten, ist jedoch nicht das größte Problem der Patienten. Denn die Krankenkassen müssen Cannabisblüten nicht bezahlen.Foto: OMK
Der Grund: Es fehlt an einer entsprechenden Empfehlung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), diese ist bei einer neuen Behandlungsmethode aber Voraussetzung für eine Kostenerstattung.Foto: Elke Hinkelbein
Das Kölner Verwaltungsgericht hat im Juli 2014 entschieden, dass Patienten ausnahmsweise privat Cannabis züchten dürfen.<a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Justizgeb%C3%A4ude_am_Appellhofplatz_K%C3%B6ln_-_S%C3%BCdfassade_(3355-57).jpg" style="display:inline;">Foto: Raimond Spekking / Wikipedia CC BY-SA 4.0
SPD-Gesundheitsexperte Professor Dr. Karl Lauterbach kritisierte das Urteil und forderte stattdessen eine Erstattung durch die Krankenkassen.Foto: Elke Hinkelbein
Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), hatte zuletzt gefordert, dass Kassen Cannabis für Schwerkranke erstatten.Foto: Elke Hinkelbein
Darin sei sie sich mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) einig, so Mortler.Foto: Elke Hinkelbein
Das Ministerium hat dazu einen Gesetzentwurf erarbeitet. Demnach sollen Arzneimittel auf Cannabisbasis verordnungs- und erstattungsfähig werden.Foto: Elke Hinkelbein
Das BfArM soll als Cannabisagentur Aufträge über die Belieferung mit Medizinalhanf an Anbauer vergeben.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die Erstattung soll an die Teilnahme an einer Begleitforschung gebunden sein, sodass der Gemeinsame Bundesausschuss den Nutzen bewerten kann.Foto: Elke Hinkelbein
Diese Verknüpfung kritisiert BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer.Foto: Christof Stache
Sobald Cannabis verordnungsfähig ist, sollen DAC/NRF-Monographien vorliegen.Foto: Elke Hinkelbein
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sieht die geplante Freigabe wegen mangelnder Evidenz kritisch.Foto: Elke Hinkelbein
In der Schweiz wurden die Regelungen bereits 2011 gelockert. Seitdem bietet die Bahnhof-Apotheke in Langnau Tinkturen aus natürlichem Hanf an.Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau/ Michael Meier
Zwar werden im eigenen Labor viele Präparate hergestellt, das Cannabis wird aber von einem Chemiker in einem anderen Labor zur Tinktur verarbeitet.Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau/Luca Fankhauser
Die Apotheke ist in der Schweiz die einzige, die Präparate auf Cannabis-Basis anbietet.Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau/ Michael Meier
Schon seine Promotion schrieb Inhaber Dr. Manfred Fankhauser zu „Haschisch als Medikament“.Foto: Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau
Den Anbau übernimmt ein Unternehmen im Auftrag der Bahnhof-Apotheke.Foto: GW Pharm
Von der medizinischen Nutzung zu unterscheiden ist die – ebenfalls oft geforderte – generelle Freigabe von Cannabis.Foto: GW Pharm
Für die Legalisierung von Marihuana warb etwa Grünen-Parteichef Cem Özdemir, ...Foto: Sedat Mehder
... etwa mit einem Facebook-Video ...Screenshot/Youtube
... und – bewusst oder unfreiwillig – mit seinem Beitrag zur „Ice Bucket Challenge“ im Sommer.Screenshot/Youtube
Die Oppositionspartei hatte auch einen Gesetzentwurf zur Legalisierung eingebracht.Foto: Elke Hinkelbein
Die Grünen wollen bei Erwachsenen Erwerb und Besitz von 30 Gramm Cannabis für den Eigenbedarf oder Anbau und Abernten von drei Cannabispflanzen erlauben.Foto: Elke Hinkelbein
Dr. Harald Terpe, Grünen-Sprecher für Drogenpolitik, sagte, man wolle auf Cannabis je nach Produkt eine Verbrauchssteuer von 4 bis 6 Euro je Gramm erheben.Foto: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
In Colorado dürfen Erwachsene bereits seit Anfang 2014 Marihuana kaufen und konsumieren – auch ohne medizinische Indikation. Dort wurde in einer Apotheke ein Marihuana-Automat aufgestellt.Foto: Tranzbyte
Am Automaten sind essbares Marihuana und Haschisch-Brownies, E-Zigaretten mit Marihuana, fertig gerollte Joints und verschiedene Portionen Cannabis indica, Cannabis sativa und Mischungen erhältlich.Foto: Tranzbyte
Der Automat prüft die ärztliche Ermächtigung und das Alter des Kunden.Foto: Tranzbyte
Weil viele Banken noch skeptisch sind, akzeptiert der Automat nur Bargeld oder Kundenkarten.Foto: Tranzbyte
In Uruguay dürfen Privatpersonen seit Mai 2014 bis zu sechs Cannabis-Pflanzen züchten.Screenshot: OMK
Außerdem können Apotheken seit März 2015 bis zu 40 Gramm Cannabis pro Person und Monat an registrierte Konsumenten verkaufen dürfen.Foto: OMK
Chile hat im September 2014 auf einer Plantage den Anbau von Marihuana zu medizinischen Zwecken genehmigt.Foto: OMK
Jamaika hat im Juni 2014 eine Reform der Drogengesetze angekündigt.Foto: OMK
Künftig soll der Besitz von bis zu 57 Gramm Marihuana nicht mehr mit einer Haft-, sondern nur einer Geldstrafe geahndet werden.Foto: OMK
Berlin -

Einige Patienten in Deutschland dürfen Cannabis zu medizinischen Zwecken erwerben. Aber die Substanz hat es schwer, als Arzneimittel anerkannt zu werden.

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Deutschland – aber auch ein wirksames Mittel in der Schmerztherapie. Dieser Doppelcharakter macht es der Droge besonders schwer, als Arzneimittel akzeptiert zu werden. Dennoch haben inzwischen einige Patienten in Deutschland das Recht, Cannabis zu medizinischen Zwecken zu erwerben. In einem nächsten Schritt soll nun geregelt werden, dass die Krankenkassen das auch bezahlen. Derweil wollen einige Politiker die Droge ganz legalisieren.

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