Förderung für Gründung oder Übernahme von Arztpraxen in Regionen mit Magel

80.000 Euro Zuschuss für Ärzte in Sachsen-Anhalt

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Magdeburg -

Ärztinnen und Ärzte, die in Regionen mit drohendem oder bestehendem Mangel eine Praxis neu gründen oder eine bestehende weiterführen, können einen Zuschuss in Höhe von bis zu 80.000 Euro erhalten. Insgesamt stünden 2,52 Millionen Euro zur Verfügung. Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA), begrüßt die Förderung, betont aber, dass auch die Kapazitäten beim Medizinstudium erhöht werden müssten.

Über einen Zuschuss in Höhe von bis zu 80.000 Euro können sich in Zukunft Ärztinnen und Ärzte in Sachsen-Anhalt freuen, wenn sie sich in einer Region mit Mangel an Praxen niederlassen. Das habe der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen des Landes Sachsen-Anhalt kürzlich beschlossen, teilte die Geschäftsstelle heute in Magdeburg mit. Insgesamt stünden bis zum 30. Juni 20262,52 Millionen Euro zur Verfügung, je zur Hälfte getragen von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und den Krankenkassen. Profitieren könnten Hausärzte, Augenärzte, Hals-Nasen-Ohrenärzte, Kinder- und Jugendärzte, Nervenärzte sowie Kinder- und Jugendpsychiater.

„Das sind gute Nachrichten für alle Ärzte, die über eine Niederlassung oder Anstellung in Sachsen-Anhalt abseits der Ballungszentren nachdenken“, so Böhme. Der Ärztemangel sei allgegenwärtig, besonders im ländlichen Raum. Es fehlten dort vor allem Hausärzte, Augenärzte und Hautärzte. „Der Beschluss unterstreicht, dass diese Bestrebungen von allen Beteiligten getragen werden“, so Böhme.

Mehr Medizinstudienplätze nötig

Sämtliche Fördermaßnahmen änderten jedoch nichts daran, dass es zu wenige Medizinstudienplätze gibt und dass von den Absolventen, die in Sachsen-Anhalt Medizin studiert haben, zu wenig im Bundesland verbleiben. „Es muss alles rechtlich Mögliche durch die Politik getan werden, mehr Abiturienten aus Sachsen-Anhalt ein Studium im Land zu ermöglichen, in der Hoffnung, dass diese danach in ihrer Heimatregion bleiben. Ministerpräsident Haseloff setzt sich genau dafür ein, das ist gut so. Außerdem muss politischer Konsens sein, die Anzahl der Studienplätze zu erhöhen“, so Böhme.

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