Es gibt sie als Sterne, Kreise oder mit buntem Aufdrucken: Pimple Patches sind ein aktueller Trend bei Hautunreinheiten – und werden natürlich auch in der Apotheke nachgefragt. Sind sie wirklich sinnvoll, oder genügt auch die Anwendung normaler Hydrokolloidpflaster?
Auf TikTok und Instagram werden Pimple Patches als schnelle, einfache Lösung bei entzündeten Hautunreinheiten gezeigt. In Hautpflegeroutinen und „Get ready with me“-Videos wecken sie vor allem bei Jugendlichen Interesse. Aufgrund ihrer unkomplizierten Anwendung und unauffälligen Optik sind sie heute weit verbreitet – allerdings oft teuer.
Pimple Patches bestehen meist aus Hydrokolloidmaterial, das Wundsekret aufnimmt und ein feuchtes Milieu schafft. Dadurch wird die Heilung unterstützt und die Stelle vor Schmutz, Keimen und unbewusstem Berühren geschützt. Die Pflaster sind dünn, transparent und im Alltag kaum sichtbar.
Die Anwendung erfolgt auf gereinigter, trockener Haut. Die Pflaster verbleiben meist sechs bis zwölf Stunden, oft über Nacht, und sollten bei Sättigung oder nach Ablauf der Zeit gewechselt werden. Zu langes Tragen kann die Haut reizen, ebenso eine vorherige Behandlung mit aggressiven Produkten.
Neben der Basisvariante gibt es Produkte mit Wirkstoffen wie:
Diese Zusätze zielen auf entzündliche Läsionen, die Wirkstoffmengen sind jedoch gering und die Einwirkzeit kurz – ein belegter Mehrwert gegenüber reinem Hydrokolloidmaterial fehlt bislang. Empfindliche Haut kann auf die Zusätze empfindlich reagieren.
Wer nach günstigeren Alternativen zu Pimple Patches sucht, stößt häufig auf gewöhnlichen Schürfwundenpflaster. Beide Produktarten basieren auf Hydrokolloidtechnologie und fördern durch ein feuchtes Milieu die Wundheilung – der Vergleich liegt daher nahe. Dennoch gibt es klare Unterschiede in Anwendung, Form und Alltagstauglichkeit.
Pimple Patches sind für kleine, entzündete Gesichtsunreinheiten optimiert: dünn, flexibel, meist transparent, binden sie geringe Flüssigkeitsmengen und schützen vor äußeren Reizen. Schürfwundenpflaster sind für größere, nässende Wunden gedacht. Sie sind dicker, robuster und deutlich auffälliger. Aufgrund ihres niedrigeren Preises und der ähnlichen Wirkweise werden sie manchmal zweckentfremdet bei Pickeln eingesetzt. Im Gesicht sind sie aber weniger komfortabel.
Schürfwundenpflaster sind pro Stück meist deutlich günstiger als Pimple Patches – je nach Marke zwischen etwa 35 und 80 Cent pro Stück. Allerdings sind sie deutlich größer (oft zirka 45 × 65 mm) und für die punktuelle Anwendung im Gesicht nur bedingt geeignet. Zwar lassen sie sich zuschneiden, doch das verringert meist die Haftung, den Tragekomfort und die Unauffälligkeit. In der Anwendung bleiben sie deshalb ein funktionaler, aber wenig praktischer Kompromiss.
Für trockene oder nicht entzündete Pickel sind beide Varianten ungeeignet. Pflaster ohne Hydrokolloidkern binden kein Sekret und wirken nur mechanisch – ohne therapeutischen Nutzen.