Vielfältige Programme für Apotheken

Mehr Förderung nutzen, mehr Zukunft sichern

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Berlin -

Viele Apotheken denken bei Förderung in erster Linie an Digitalisierung. Doch die Möglichkeiten sind deutlich vielfältiger – wenn man weiß, wo genau man schauen muss. Daniela Weber von der Sächsischen Aufbaubank weiß aus Erfahrung: Wer sich informiert, ist in der Lage zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen.

Weber nennt gleich mehrere Förderprogramme, die für Apotheken in Sachsen in Frage kommen: vom Digitalisierungszuschuss über zinsgünstige Darlehen bis hin zu Tilgungszuschüssen für Investitionen unterschiedlicher Art. „Je nach Größe der Apotheke kann der Zuschuss zwischen 50 und 60 Prozent betragen – die Summen differieren ebenfalls nach Unternehmensgröße.“

Ein Beispiel: Mit dem Programm „Digitalisierung Zuschuss EFRE 2021 bis 2027“ erhalten Kleinstunternehmen bis zu 60 Prozent Zuschuss bei 10.000 Euro förderfähigen Ausgaben, kleine Unternehmen bis zu 50 Prozent bei 60.000 Euro, mittlere Unternehmen bis zu 35 Prozent bei 100.000 Euro. Förderfähig sind unter anderem Hardware, Software, Schulungen und IT-Sicherheitsmaßnahmen.

Was viele nicht auf dem Radar haben

Neben der Bezuschussung von Digitalisierungsmaßnahmen im klassischen Sinne wird auch die Automatisierung im Rahmen der Umstellung der Apothekenlogistik vom althergebrachten Generalalphabet auf Kommissionierautomaten sehr gut unterstützt – laut Weber für viele Inhaber:innen häufig überraschend gut. „Wir merken oft, dass sich Apotheken Investitionen gar nicht erst in Erwägung ziehen, weil sie das Ausmaß für nicht stemmbar halten.“

Hausbank als Dreh- und Angelpunkt

Ein Antrag für Förderprogramme bei der SAB erfolgt nicht nur direkt, sondern wird gerade im Bereich der Förderdarlehen mit Hilfe der Hausbank erstellt. Besonders aktiv in Sachsen ist laut Weber in diesem Bereich die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank), die gezielt auf Fördermöglichkeiten hinweist und den Kontakt herstellt.

Nicht anfangen ohne Antrag

Wichtig: Bei allen Programmen muss der Antrag vor Beginn der Maßnahme gestellt werden. Ist das nicht der Fall, kann im Nachgang keine Förderung mehr erfolgen.

Erfolgsbeispiel aus der Praxis

Ein besonders gelungenes Beispiel: Die Übernahme einer Apotheke im ländlichen Bereich Sachsens mit anschließender Modernisierung wurde erst durch die Förderung überhaupt realistisch. „Käufer und Verkäufer sind alleinig durch die Förderoption mittels zinsgünstigem Darlehen für ländliche Gebiete zu einer Einigung gekommen – ein echter Gewinn für beide Parteien und den Landstrich, wo somit eine Apotheke erhalten bleibt“, so Weber.

Der Hintergrund: Der „Sachsenkredit Universal“ bietet Kreditbeträge von 20.000 bis 20 Millionen Euro an. Ärzte und Apotheken im ländlichen Raum profitieren von einem Tilgungszuschuss von bis zu 10 Prozent – bestehend aus einem Basissatz (6 Prozent) und Bonuszuschlägen für Gründung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Nachfolge. In Städten sind bis zu 6 Prozent Tilgungszuschuss möglich.

Förderung bewusst als Strategie nutzen

Für Weber wäre es wünschenswert, dass Apotheken Förderung nicht nur als Zuschuss, sondern als aktiven Hebel für strategische Weiterentwicklung begreifen. „Wer die Möglichkeiten kennt, kann viel zielgerichteter entscheiden.“ Außerdem betont sie: „Es lohnt sich immer zu schauen, was Kolleg:innen regional und überregional tun – der Kuchen ist groß genug. Wer sich gut vernetzt und die Branche nicht immer nur als Konkurrenz wahrnimmt und nachfragt, profitiert am Ende mehrfach.“

Förderung ist Ländersache – mit Bundesergänzung

In anderen Bundesländern sind jeweils die zuständigen Landesförderinstitute Ansprechpartner für vergleichbare Programme. Wer Fördermöglichkeiten sucht, sollte sich gezielt landesintern informieren. Für bundesweite Programme – insbesondere im Bereich Gründung, Übernahme, Energieeffizienz oder Digitalisierung – ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine wichtige Anlaufstelle.

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