In deutschen Apotheken wächst der Umgang mit sogenannten Hochpreisern – Arzneimitteln mit sehr hohem Einzelpreis – zunehmend zur Herausforderung. Steffen Kuhnert, Apotheker und Inhaber der Maxmo Apotheken in Düren, berichtet aus der Praxis, wie sich diese Entwicklung nicht nur als Notwendigkeit, sondern auch als wirtschaftliche Chance gestalten lässt in diesem durchaus auf mehreren Ebenen anspruchsvollen Bereich.
Kuhnert beschreibt, dass die Spezialisierung seiner Apotheken auf Hochpreiser nicht aus einer strategischen Planung heraus erfolgte, sondern sich aus wiederkehrenden Alltagserfahrungen ergab. Patienten berichteten häufig, dass ihre Rezepte in anderen Apotheken abgelehnt oder mit langen Lieferzeiten beantwortet wurden. Diese Versorgungslücken nahm Kuhnert zum Anlass, das Thema aktiv aufzugreifen – zunächst aus praktischer Notwendigkeit, dann mit wachsender strategischer Klarheit.
In seinen Apotheken setzte er auf frühzeitige Teamkommunikation und transparente Prozesse. Ein zentraler Punkt dabei: das Verständnis für die wirtschaftliche Bedeutung von Hochpreisern. Kuhnert machte dem Team deutlich, dass eine einzige Hochpreiser-Abgabe wirtschaftlich mit einer Vielzahl OTC-Abgaben vergleichbar ist und als Chance zu sehen ist. Dazu ein Rechenbeispiel.
Dieses Wissen ist entscheidend, um dem Team die wirtschaftliche Relevanz der Belieferung von Hochpreisern zu verdeutlichen. Mittlerweile ist das Thema ein Selbstläufer und die Mund-zu-Mund Propaganda führt Kund:innen in die Apotheke.
Neben wirtschaftlichen Fragen standen vor allem Ängste im Team im Vordergrund – etwa vor Fehlern, Retaxationen oder komplexen Verordnungen. Kuhnert begegnet diesen Bedenken mit klaren Strukturen. Ein etabliertes Vier-Augen-Prinzip bei der Rezeptbearbeitung – insbesondere bei Papierrezepten – reduziert das Risiko von Fehlern. Dem Team wird dadurch die Sorge genommen, es müsse das jetzt gerade selbst entscheiden.
Auch bei der Bestellung von Hochpreisern wird intern ein zweiter Blick eingefordert, bevor eine kostenintensive Bestellung ausgelöst wird. Grundsätzlich benötigt das Team ein entsprechendes Grundgefühl, um wirtschaftlich mitdenken zu können. Die Verdeutlichung der wirtschaftlichen Dimension und eine transparente Kommunikation spielen hier für Kuhnert die Schlüsselrolle.
Bei Verdacht auf mögliche Fehlverordnungen – etwa falsche Applikationsformen – ist die teaminterne Empfehlung bestenfalls noch einmal Rücksprache mit der jeweilig verordnenden Arztpraxis Rücksprache zu halten. Die intensive Kommunikation mit Patienten, die häufig selbst gut über ihre Therapie informiert sind, hilft ebenfalls, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen. Kuhnert betont, dass ein offener Umgang mit Wissenslücken – verbunden mit dem Versprechen, sich zu informieren und zurückzurufen – in der Praxis meist auf Verständnis trifft.
Auch aus pharmazeutischer Sicht bieten Hochpreiser eine Chance zur Weiterentwicklung. Apotheker:innen haben hier die Möglichkeit, sich in neue Indikationsgebiete einzuarbeiten und ihr Fachwissen zu vertiefen. Das breite Spektrum an betreuten Indikationen zeigt: Es geht nicht nur um Wirtschaftlichkeit, sondern auch um eine qualitativ hochwertige und empathische Versorgung von Patient:innen mit teils schweren chronischen Erkrankungen.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Frage nach der kurzfristigen Liquidität. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, klassisch Kontokorrent oder Tools vom eigenen Abrechner. Kuhnert testet aktuell den Cash-Manager von Noventi, der für ihn eine interessante wirtschaftliche Option sei, um sich innerhalb von einem Tag eine entsprechende Liquidität zu beschaffen und die Bank nicht überzustrapazieren. Dies sei unter Umständen sogar lukrativer als der klassische Kontokorrentkredit. Aus der Marge komme mehr Geld zurück, als man für die Zinsen zahlt (siehe Rechenbeispiel).
Insgesamt zeigt sich: Mit einem gut vorbereiteten Team, strukturierten Prozessen und einem offenen Blick für wirtschaftliche und pharmazeutische Chancen lässt sich der Umgang mit Hochpreisern erfolgreich in den Apothekenalltag integrieren.
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