Personalkosten, Arzneimittelpreise & Co.

Liquidität: Finanzielle Stabilität in der Apotheke

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Berlin -

Wachsender Wettbewerb, insbesondere durch den Versandhandel und sinkende Margen erhöhen den Druck auf die Apotheken. Es bleibt immer weniger Spielraum, um finanzielle Rücklagen zu bilden und kurzfristige Engpässe abzufedern. Besonders hochpreisige Medikamente binden viel Kapital. Ein Überblick.

In Apotheken müssen Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht gehalten werden, damit Inhaber:innen langfristig auch finanziell erfolgreich bleiben. Jedoch erhöhen steigende Betriebs- sowie Personalkosten sowie wirtschaftliche Unsicherheiten den Druck. Eine gesunde Liquidität ist jedoch für die Existenz des Betriebes entscheidend. Denn: Ohne ausreichende liquide Mittel können wichtige Zahlungen wie Gehälter, Lieferantenrechnungen oder Steuern nicht fristgerecht geleistet werden. Durch ein strategisches Management der Liquidität kann das Risiko für finanzielle Engpässe in der Apotheke verringert werden.

1. Schritt: Überprüfung der Liquidität. Einnahmen, Ausgaben und geplante Investitionen müssen im Gleichgewicht bleiben. Bei negativen Liquiditätsprognosen können Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen werden. Möglichkeiten sind Personalanpassungen oder Effizienzsteigerung im Einkauf.

Kennzahlen für die Liquidität

Die finanzielle Beweglichkeit – also ob eine Apotheke ihren kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen zuverlässig nachkommen kann – wird anhand spezieller Kennzahlen ermittelt. Dabei geht es im Kern darum, in welchem Verhältnis die verfügbaren Mittel (wie Bankguthaben oder kurzfristige Forderungen) zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen. Diese Zahlen geben Auskunft darüber, wie stabil eine Apotheke in finanziell angespannten Situationen dasteht und ob sie laufende Ausgaben – etwa für Waren, Gehälter oder Miete – problemlos stemmen kann.

Je nach Betrachtungstiefe können verschiedene Liquiditätsgrade herangezogen werden:

1. Grad = liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100 Prozent

Diese Kennzahl misst das Verhältnis von liquiden Mitteln wie Bargeld, Kassenbestand und Bankguthaben zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Hier sollte mindestens ein Wert von 20–30 Prozent erreicht werden. Kurzfristige Verbindlichkeiten stellen beispielsweise Verbindlichkeiten gegenüber Banken, aus Lieferungen oder Leistungen sowie Steuerrückstellungen als auch sonstige Rückstellungen dar.

2. Grad = (liquide Mittel + Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100 Prozent

Diese Kennzahl erweitert die Liquidität 1. Grades um kurzfristig einziehbare Forderungen (so wie ausstehende Zahlungen von Krankenkassen). Ein Wert von mindestens 100 Prozent wird als ideal angesehen. Werte, die unter diesem Ziel liegen, deuten auf zu hohe Lagerbestände und Absatzschwierigkeiten hin.

3. Grad = (liquide Mittel + Forderungen + Warenbestand) / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100 Prozent

Für die Berechnung wird das gesamte Umlaufvermögen – einschließlich Warenbestände – herangezogen. Diese Kennzahl zeigt, wie viele liquide Mittel und kurzfristig umwandelbare Vermögenswerte der Apotheke zur Verfügung stehen.

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