540 Arzneimittel von Engpässen betroffen

Ude: Mehr Kompetenzen bei Engpässen

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Berlin -

Die Lieferengpässe sorgen in Apotheken weiter für viel Mehrarbeit. „Die Versorgungssituation kann sich ständig verändern. Bestimmte Arzneimittel sind nicht mehr kontinuierlich, sondern nur noch punktuell lieferbar, vielleicht aber dann nur in einem bestimmten Kontingent“, so die Landesapothekerkammer Hessen. Aktuell seien mehr als 540 Arzneimittel und Wirkstoffe betroffen. Kammerpräsident Dr. Christian Ude fordert eine Erweiterung der Kompetenzen bei Engpässen.

Auch wenn einzelne Präparate wieder verfügbar seien, gebe es „keine Garantie für eine dauerhafte Besserung, da die zugrunde liegenden Probleme weiterhin bestehen“, so die Kammer. Dies zeige sich aktuell beispielsweise bei Antibiotika, Wirkstoffen gegen Asthma und Atemwegserkrankungen, Cholesterinsenkern, bestimmten Neuroleptika, Muskelrelaxantien sowie Kochsalzlösungen.

Unter Umständen erfolgten punktuelle Lieferungen, dennoch sei die bisherige durchgängige und lückenlose Verfügbarkeit nicht mehr gegeben. „Diese Situation ist mit zum Teil erheblichen Wartezeiten und Unsicherheiten für den Patienten und mit hohem Aufwand für die Apotheken verbunden.“ Mit großem, vor allem personellen Einsatz, versuchten die Angestellten, die aus den Lieferengpässen resultierenden Probleme abzumildern und die Patienten angemessen zu versorgen. „Für diesen Einsatz und den hohen Zeitaufwand erhalten die öffentlichen Apotheken aktuell aber keine adäquate Vergütung.“

Engpass-Ausnahmen für Apotheken

Die Politik müsse zwingend die öffentlichen Apotheken durch eine Erhöhung des Apothekenhonorars stärken, damit die Apotheken ihre Leistungen auch beim Management der Lieferengpässe zum Wohle der Patienten aufrechterhalten könnten. „Um den Aufwand in der Versorgung zu reduzieren, wäre es zudem angezeigt, die Kompetenzen der Apotheken beim Austausch und der Ersetzung nicht lieferbarer Arzneimittel wieder auszuweiten.“ Die Apotheken hätten während der Corona-Pandemie gezeigt, wie verantwortungsvoll sie damit umgingen.

Ude fordert eine „wertschätzende Honorierung und eine Erweiterung unserer Kompetenzen beim Austausch und dem Ersetzen nicht lieferbarer Arzneimittel“. Insbesondere müsse sichergestellt sein, „dass den Apotheken nicht das Risiko eines wirtschaftlichen Verlustes und Retaxationen drohen, wenn sie ihre Patienten trotz Lieferengpässen versorgen. Dieses Problem haben wir nicht zu verantworten, aber wir müssen die Folgen bewältigen. So verhindern wir zum Wohle unserer Patienten Schlimmeres!“

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