Expertenrunde

Rebscher sieht Rabattverträge kritisch

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Der Vorstandsvorsitzender der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Professor Dr. Herbert Rebscher, hat sich auf einer Veranstaltung des Branchenverbandes Pro Generika kritisch zu den Rabattverträgen geäußert: „Fakt ist, dass es mit den Rabattverträgen auf dem Generikamarkt erhebliche Umschichtungen gab. Ob das am Ende ökonomische Vorteile bringt, wird sich zeigen“, so Rebscher.

Die Rabattverträge seien jedoch nur ein kleines Segment, das Dynamik erzeugen könne. Es gebe „keinen Anlass zu naivem Jubel“, denn 90 Prozent des Marktes seien nach wie vor stark reguliert, kritisierte Rebscher. Das GKV-WSG bezeichnete er als „das größte Regulierungsgesetz der letzten 20 Jahre“.

Für die Hersteller haben die Rabattverträge unterschiedliche Auswirkungen: Wolfgang Späth, Hexal-Vorstandsmitglied und Vorsitzender bei Pro Generika, bemängelte die fehlende Planungssicherheit in der Generikaindustrie. Ganz anders sieht das Michael Ewers, Geschäftsführer von Teva Deutschland: „Die Kunden-Lieferanten-Beziehungen waren geschlossen und mussten mit den Rabattverträgen aufgebrochen werden. Diese Chance haben wir ergriffen.“ Der weltgrößte Generikahersteller Teva hatte erst über die wirkstoffbezogene Ausschreibung der AOK auf dem deutschen Markt Fuß fassen können. Hexal hat sich dagegen auf Portfolioverträge mit mehreren Kassen konzentriert.

„Eine Abschätzung der Gesetzesfolgen hat nicht stattgefunden“, kritisierte Pro Generika-Geschäftsführer Peter Schmidt. Die Konzeptlosigkeit des Gesetzgebers habe zu einem „Gestrüpp an Regulierungen“ geführt, durch das niemand mehr durchblicke, so Schmidt. Auch der Vorsitzender des Sachverständigenrates, Professor Dr. Eberhard Wille, bemängelte, dass „Interdependenzen zwischen den verschiedenen Regulierungen wie Richtgrößen, Rabattverträgen und Importquoten“ nicht erkannt worden seien.

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