Kritik nach Facebook-Post

„Populistischer Kurzschluss“: Seyfarth kontert Piechotta

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Berlin -

Wer „die Apotheken“ pauschal mit „illegal“, „unkontrolliert“ oder „Abzocke“ in Verbindung bringe, betreibe keine Aufklärung, sondern gezielte Rufschädigung durch Kollektivverdacht. Mit diesen Worten meldet sich Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands (HAV), zum Post der Grünen-Abgeordneten Paula Piechotta zu Wort.

Einzelfälle von Fehlverhalten müsse man konsequent verfolgen und sanktionieren. „Aber das systematische Vermischen von Einzelfällen mit dem Berufsstand ist kein Beitrag zur Debatte, sondern ein populistischer Kurzschluss, der Vertrauen in die Gesundheitsversorgung mutwillig beschädigt“, so Seyfarth.

„Vor-Ort-Apotheken waren in der Pandemie kritische Infrastruktur – und zwar nicht auf dem Papier, sondern im Alltag: offen, erreichbar, belastbar. Wir haben versorgt, beraten, Lieferengpässe abgefedert, Rezepturen hergestellt, Notdienste gestemmt und zusätzliche Aufgaben übernommen, weil Staat und Verwaltung die Umsetzung nicht selbst leisten konnten oder wollten. Wer diese Realität im Nachhinein mit pauschalen Unterstellungen überzieht, verhöhnt die Leistung von hunderttausenden Beschäftigten – und sendet ein fatales Signal an alle, die beim nächsten Ausnahmezustand wieder ‚einfach funktionieren‘ sollen.“

Politische Kritik sei legitim – wenn sie präzise sei. „Was nicht legitim ist, ist das pauschale Aburteilen eines ganzen Berufsstands mit Begriffen, die strafbares Verhalten suggerieren, ohne sauber zu differenzieren. Wer Verantwortung trägt, muss unterscheiden: zwischen belegbaren Tatsachen und zugespitzter Erzählung, zwischen wenigen schwarzen Schafen und einer Versorgungsstruktur, die dieses Land täglich trägt.“

Der HAV stehe für Transparenz und konsequente Kontrolle – und ebenso entschieden gegen pauschale Diffamierung der Vor-Ort-Apotheken.

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