„Apotheken-Gaga“

Piechotta-Post: Apothekerin fordert Rücktritt

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Berlin -

Dass die Grünen-Obfrau der Bundestagskommission, Dr. Paula Piechotta, gegen die Apotheken ätzt, ist keine Seltenheit. Doch vor wenigen Tagen hat ein Facebook-Post der Gesundheitspolitikerin die Grenze der Geschmacklosigkeit überschritten. „Der Spahnsinn nimmt kein Ende. Heute: Die Apotheken-Edition.“ Apothekerin Doris Maria Krünägel-Schropp hat Beschwerde beim Bundesverband der Grünen eingelegt.

Die Inhaberin der Marien-Apotheke in Rettenbach hat sich an den Bundesverband der Grünen zur Rüge aufgefordert. „Ihre Bundestagsabgeordnete Frau Paula Piechotta hat am 12.12.25 eine ausgesprochen widerliche, der Sache nach, den gesamten Berufsstand der Apotheker verleumdende und ehrabschneidende Kampagne auf Facebook gepostet“, schreibt Krünägel-Schropp. Die Apothekerschaft halte in den Kommentaren gegen – mit zahlreichen Zahlen und Fakten.

„Sie müssen sich die Frage gefallen lassen, wieso Sie eine Person, die so offensichtlich unfähig ist für demokratischen und vor allem ehrlichen Diskurs, in Ihrer Partei belassen“, macht Krünägel-Schropp deutlich. Der Appell: „Ich fordere Sie auf, diese Person mit ihrer gegen die deutsche Apothekerschaft gerichteten Lügen-Kampagne öffentlich zu rügen, sich von ihr zu distanzieren, und sie aufzufordern, ihr Bundestagsmandat zur Verfügung zu stellen.“

Unter dem Facebook-Post finden sich zahlreiche Kommentare. Piechotta werden nicht nur Populismus, Neid, Missgunst und Egoismus zugesprochen, sondern auch Gegenargumente geliefert.

„Apotheken sind die bestkontrollierten Instanzen in dieser Pandemie. Wenn Sie sich aufregen wollen, dann bemängeln Sie doch die Einbindung von Shishabars etc. in der Testung!“, heißt es in einem Kommentar. „Apotheken haben den größten Teil des Verdienstes als Steuer wieder an den Staat zurückgezahlt.“ Wie in jeder Berufsgruppe gebe es schwarze Schafe, dennoch könne eine ganze Berufsgruppe nicht unter Generalverdacht gestellt werden. „Dann könnte ich sagen, dass alle Politiker unter Hand Immobiliengeschäfte machen oder Insiderwissen verkaufen!“

„Wir haben locker 70h pro Woche gearbeitet, alles am Laufen gehalten, unsere und die Gesundheit unserer Familien riskiert, sind wirtschaftliche Risiken durch teure Einkäufe eingegangen und wurden dafür von Lauterbach noch bestraft!“

„Uns Apothekerinnen hier mit Spahn in Sippenhaft zu stellen, steht selbst Ihnen nicht gut zu Gesicht“, so ein weiterer Kommentar. „Sie verunglimpfen gerade komplett den Berufsstand, der während Corona sehr viele Kohlen aus dem Feuer holte (in Einbezug meiner Kinder und meines Mannes konnten 200 Leute an Karfreitag 2022 Menschen ihre Liebsten besuchen, weil wir am Feiertag Testungen im apothekerlichen Rahmen durchführten. Wir konnten Händedesinfektionen verteilen, weil wir sonntags mit der 6-köpfigen Familie dieselbe herstellten mit Hilfe von Alkohol der Obstbrennereien hier in Werder). Hohes zeitliches und persönliches Engagement, weit über die 60-Stundenwoche hinaus und Sie ohrfeigen uns Apothekerinnen? DAS ist würdelos!! Selbst Sie als Ärztin sollten sich so nicht erheben!!“

„Sehr geehrte Frau Piechotta, viel Positives habe ich von Ihnen nicht erwartet, aber, dass Sie auf übelste Art meinen Berufsstand verunglimpfen, ist selbst für Ihre Verhältnisse ein neuer Tiefpunkt!“, schreibt eine Apothekerin. „Es gibt ca.25 Verdachtsfälle/Verfahren und wenige Urteile! Aber Sie nehmen alle 20.000 Apotheken in Sippenhaft und hart arbeitende, ehrliche Kolleginnen und Kollegen werden unter Generalversacht gestellt! Klingt für mich justiziabel, als üble Nachrede und ich fühle mich persönlich beleidigt! Vor allem, wenn Sie behaupten der damalige Gesundheitsminister Spahn sei jemals förderlich für die Apotheken gewesen, dann kann ich nur bitter lachen! Pfui!!!“

„Apotheken haben während der Pandemie nicht ‚Geld vernichtet‘, sondern ihre gesetzliche Gemeinwohlpflicht erfüllt – unter Bedingungen, die mit Normalbetrieb nichts zu tun hatten. Wir haben offen gehalten, versorgt, dokumentiert und abgerechnet, trotz Lieferengpässen, Personalausfällen, Infektionsrisiken und massiver Einschränkungen des eigenen Privatlebens.“

„Kein Wort davon, dass:

  • Apotheken mit reduziertem Personal arbeiteten.
  • Apotheken kostenlos Desinfektionsmittel herstellten um Arztpraxen offen zu halten
  • Apotheken innerhalb weniger Tage neue Aufgaben zugewiesen bekamen, organisierten und erledigten
  • Apotheken ihre Öffnungszeiten erweiterten um die neuen Aufgaben erledigen zu können
  • Apotheken niedrigschwellige Anlaufstelle zu allen Fragen um Corona waren
  • Apotheken Impfpassfälschern das Handwerk legten
  • Apotheken finanzielle Einbußen durch Einbruch im OTC-Bereich hatten
  • Apotheken immer da waren, wenn sie gebraucht wurden

Ihr Hass auf Jens Spahn zieht sehr weite Kreise, dafür tun Sie mir aufrichtig leid. Ein Fazit nehme ich für mich mit: Die nächste Pandemie findet ohne mich statt!“

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