KBV/ABDA-Modell

Montgomery: Therapiefreiheit ist Ärzte-Sache

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Während es von Industrie und Kassen aus unterschiedlichen Gründen Kritik am KBV/ABDA-Modell gibt, stellt sich mit der Bundesärztekammer (BÄK) ein Schwergewicht in der gesundheitspolitischen Verbändelandschaft hinter das Konzept. Die Pharmafirmen vergössen „Krokodilstränen wegen der angeblich bedrohten Therapiefreiheit“, sagte BÄK-Präsident Dr. Frank Ulrich Montgomery. „In Wahrheit geht es ihnen aber um den eigenen Profit.“

Von hohen Arzneimittelpreisen profitiere alleine die Industrie, schon deshalb, weil Deutschland Referenzland für die Preisgestaltung in anderen Industrieländern sei, so Montgomery. Allzu oft würden die Ärzte bei Regressen aber gerade für die Preispolitik der Hersteller in Haftung genommen.

„Statt Richtgrößenprüfungen und Regresse brauchen wir wirkungsvolle Instrumente für eine rationale Arzneimitteltherapie. Der von der Koalition geplante indikationsbezogene Medikationskatalog kann zu mehr Wirtschaftlichkeit bei der Arzneimitteltherapie beitragen und die Versorgungsqualität weiter verbessern“, so Montgomery.

Therapiefreiheit bedeute keineswegs „Therapiebeliebigkeit“. Basis müsse immer der wissenschaftliche Standard sein. Deshalb müsse auch ein Medikamentenkatalog von wissenschaftlich erstellten Leitlinien flankiert werden. Montgomery verwies darauf, dass die Mehrheit der Ärzte in Klinik und Praxis die Einführung einer Positivliste unterstütze: Bei einer Umfrage hatten Ende vergangenen Jahres 69 Prozent der Mediziner die Idee begrüßt, Arzneimittel künftig anhand einer Positivliste auszuwählen. Nur jeder fünfte Arzt sprach sich dagegen aus.

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