Gesetzesinitiative

Keine Schönheits-OPs für Minderjährige

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Politiker von CDU/CSU und SPD planen eine Gesetzesinitiative, um medizinisch unnötige Schönheits- operationen an Minderjährigen zu verbieten. Bisher sind solche Eingriffen in Deutschland erlaubt, wenn die Eltern zustimmen. Am Mittwoch will der Gesundheitsausschuss des Bundestags daher Experten zum Thema anhören. Zudem fordern die Fraktionen, dass auch bei Erwachsenen nur besonders qualifizierten Ärzten solche Eingriffe gestattet sein sollen.

„Ich bin klipp und klar für ein Verbot solcher Eingriffe bei Minderjährigen“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte Professor Dr. Karl Lauterbach. Brustvergrößerungen oder das Absaugen von Fett bei 15-jährigen Mädchen seien „grotesker Ausdruck eines verirrten Schönheitsideals per Skalpell“. Auch die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) will Schönheitsoperationen eindämmen, wie eine Sprecherin sagte.

Nach Angaben der Vereinigung Deutscher Plastischer Chirurgen werden zehn Prozent der kosmetisch-operativen Eingriffe an unter 20-Jährigen vorgenommen. Eine Umfrage ergab: Schon unter den 9- bis 14-Jährigen wünscht sich jedes fünfte Kind eine solche Behandlung. „Der Trend geht dahin, den eigenen Körper passend zu machen“, sagt die Kölner Psychologin und Psychotherapeutin Gerhild von Müller.

Die Folgen seien oft unabsehbar und weder von den minderjährigen Patienten noch ihren Erziehungsberechtigten seriös abschätzbar, meint dazu der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in seiner Stellungnahme zum Antrag der Fraktionen. Mögliche Komplikationen, wie beispielsweise Infektionen, innere Blutungen oder missglückte Eingriffe würden häufig vor einer OP nicht ausreichend berücksichtigt. Nach einer US-Untersuchung kommt auf 5000 Fettabsaugungen sogar ein Todesfall.

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