Zusatzbeiträge

Kassen vorsichtig zuversichtlich

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Zusatzbeiträge bleiben den allermeisten gesetzlich Krankenversicherten zum Start des Gesundheitsfonds in sechs Wochen erspart. Die vielfach befürchtete Abgabe in Höhe von bis zu einem Prozent des Einkommens wird anfangs noch nicht fällig. Viele Kassen blicken aber unsicher in ihre finanzielle Zukunft und wollen für das Gesamtjahr 2009 nichts ausschließen. Derzeit errechnen die mehr als 200 Kassen ihren Haushalt 2009 - erstmals auf Basis von Bescheiden des Bundesversicherungsamts für den Fonds.

Der Kassen-Spitzenverband hatte gewarnt, die 167 Milliarden Euro für die Kassen 2009 seien mindestens 2,6 Milliarden weniger als nötig. Ab 1. Januar 2009 gilt der Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent für alle Kassen. 90 Prozent der 50 Millionen Mitglieder zahlen mehr. Kommt eine Kasse mit ihrem Geld nicht aus, muss sie Zusatzbeiträge erheben. Je nach Krankheitszustand der eigenen Klientel schwanken die Zuweisungen der Kassen aus dem Fonds zwischen 100 und 280 Euro pro Versichertem. Die AOK profitieren von der Umverteilung am meisten.

Deshalb rechnet der Vorsitzende des AOK-Verbandes, Hans Jürgen Ahrens, sogar mit einer Rückkehr ehemals AOK-Versicherter. Die derzeit noch größte Kasse Barmer will laut Sprecher zum Fondsstart ebenfalls keinen Extrabeitrag - zahlt aber auch nichts aus. Gleiches gilt für Techniker und KKH. DAK und GEK wollen sogar bis Ende 2009 keine Zusatzbeiträge erheben.

Teils gedämpfte Aussichten gibt es bei den Betriebskrankenkassen. „Es wird schon kritischer geschaut werden, welche Leistung sinnvoll ist und welche nicht“, sagte eine Sprecherin des BKK-Verbandes Bayern. Beim BKK-Verband Baden-Württemberg hieß es, von den Ausgaben und dem Arbeitsmarkt hänge ab, welche Zusatzleistungen noch geboten werden können. Prämienzahlungen strebt die IKK gesund plus in Magdeburg an - sicher sei es noch nicht. Auch die Thüringer IKK hält das für denkbar; Spielräume gebe es für Wahltarife.

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