Im vergangenen Jahr stiegen die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen um 1,1 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro (ohne Impfstoffe). Wegen des erhöhten Herstellerrabatts lagen die Aufwendungen ab September sogar durchweg unter dem Vorjahresniveau. Allerdings folgte die Entwicklung nicht überall in Deutschland der gleichen Dynamik: In drei Bundesländern verringerten sich die Kosten für die Kassen gegenüber 2009.
Wie aus Zahlen der ABDA hervorgeht, wurden in Rheinland-Pfalz 1,36 Prozent weniger für Arzneimittel ausgegeben, in Sachsen-Anhalt 0,89 Prozent und im Saarland 0,1 Prozent. Über Durchschnitt lagen dagegen die Zuwächse in Hamburg (3,25 Prozent), Schleswig-Holstein (2,36 Prozent), Westfalen-Lippe (2,17 Prozent), Niedersachsen (1,8 Prozent), Hessen (1,69 Prozent), Nordrhein (1,66 Prozent) , Sachsen (1,52 Prozent), Brandenburg (1,44 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (1,42 Prozent) und Thüringen (1,21 Prozent).
Kleinere Zuwächse gab es in Bremen (0,92 Prozent), Berlin (0,82 Prozent), Bayern (0,68 Prozent) und Baden-Württemberg (0,02 Prozent). Die Zahlen enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer, die Abschläge von Apotheken und Herstellern wurden ebenso wie die Zuzahlungen abgezogen. Nicht berücksichtigt sind die Einsparungen aus den Rabattverträgen, die nicht bekannt sind.
Absatzzahlen liegen derzeit nicht für alle Länder vor. In Hessen sank die Zahl der abgegeben Packungen um 2,7 Prozent, in Rheinland-Pfalz um 3,6 Prozent. Die Apothekerverbände beider Länder weisen darauf hin, dass die Apotheker wegen des Absatzrückgangs „erhebliche Einbußen“ zu verzeichnen gehabt hätten.
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