Arzneimittelkosten

IQWiG quält sich mit Bewertungskonzept

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Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat am Donnerstag sein Konzept für die Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln vorgestellt. Dabei werden in einem Diagramm die Werte für Kosten und Nutzen eines neuen Medikamentes bestimmt und mit bereits zugelassenen Präparaten verglichen. Schreibt man die vorangegangene Entwicklung von Kosten und Nutzen älterer Präparate fort, entsteht im Diagramm ein Korridor, in dem sich neue Zulassungen aufhalten sollten. Die Methode der „Effizienzgrenze“ ist logisch und nachvollziehbar, doch zentrale Fragen bleiben offen: Wie bewertet das IQWiG Kosten und Nutzen verschiedener Medikamente?

Auf der Kostenseite hat es das Institut leichter. Als Referenzwerte gelten die Preise bereits existierender Medikamente zur gleichen Indikation. Schwieriger gestaltet sich die Bewertung des Nutzens. Im Modell lassen sich nur einzelne Faktoren wie Mortalität, Morbidität, Lebensqualität oder Patientenzufriedenheit abbilden: „Für einen Einheitswert haben wir noch keine Lösung gefunden“, gestand IQWiG-Chef Professor Dr. Peter Sawicki ein. Allerdings gebe es international Bestrebungen, ein solches Einheitsmaß zu definieren.

Konkrete Entscheidungen wird das IQWiG ohnehin nicht fällen: „Wir liefern nur die Abbildung; wo die akzeptablen Kosten liegen, entscheiden wir nicht“, so Sawicki. Über die Wirtschaftlichkeit entscheide der Gemeinsame Bundesausschuss, über die Höchstpreise der neue Spitzenverband Bund der Krankenkassen (SpiBu). Letzterer legt auf Grundlage der vom IQWiG gelieferten Daten einen Höchstbetrag für die Erstattung fest. Hält sich der Hersteller nicht an diese Vorgabe, müssen die Patienten die Differenz künftig aus eigener Tasche bezahlen. „Überraschenderweise gab es nur wenig Kritik an dieser Regelung“, so Sawicki. Er befürchte, dass sich viele Menschen die Zuzahlungen nicht leisten können und deshalb billigere Medikamente bekommen werden.

Ziel des IQWiG-Verfahrens sei es, den Herstellern Anreize für echte Innovationen zu geben, die von den Kassen dann auch voll erstattet werden. Sawicki forderte außerdem finanzielle Unterstützung für sein Institut. Mit einem Prozent der GKV-Ausgaben, also rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, könnten unabhängige Vergleichsstudien durchgeführt werden.

In den kommenden zwei bis drei Monaten sollen Experten die Methode diskutieren. Anschließend könne sie in einigen Beispielfällen getestet werden. Einen genauen Fahrplan gibt es Sawicki zufolge aber noch nicht: „Das ist ein nützliches, aber auch scharfes Werkzeug, mit dem man auch Schaden anrichten kann“, erklärte der IQWiG-Chef die lange Testphase.

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